Der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) zieht Bilanz über das Jahr 2022. Endlich wieder ein gutes Jahr für den Rebbau. Mehr dazu im 5. Teil der Jahresrückblick-Serie.
Das Weinjahr 2022 war von ausgezeichneten Wetterbedingungen geprägt: Der Austrieb der Reben begann dieses Jahr sehr früh und dieser Vorsprung von rund drei Wochen zog sich bis in den Spätsommer und Herbst weiter.
Einige Regionen litten etwas unter Trockenheit, aber der Hitzesommer, der zu einem frühen Erntebeginn Ende August führte, hatte keine negativen Auswirkungen auf die Qualität – ganz im Gegenteil.
Kurz vor der Ernte setzte Regen ein und die Temperatur kühlte sich deutlich ab. Bei der Ernte konnte man sich Zeit lassen, denn das kühle Wetter liess die Trauben noch nachreifen. Somit konnte dieses Jahr eine qualitative wie quantitative hervorragende Ernte eingefahren werden.

Andreas Häseli
Lokal gab es wegen Hagel zwar auch Einbussen und in gewissen Gebieten sind spät noch Parasiten und Krankheiten aufgetreten – wie der echte und der falsche Mehltau, die Schwarzfleckenkrankheit, der Traubenwickler oder die Kirschessigfliege.
Qualitativ hochwertig
Der Schaden hielt sich jedoch in Grenzen und kann das fantastische Rebjahr 2022 nicht trüben. Insgesamt kam die grosse Hitze dieses Sommers den Weinbergen nämlich zugute und die Reben lieferten Trauben von hoher Qualität.
Zwar setzten die Hitze und der fehlende Regen den Pflanzen schon auch zu und sorgten für kleinere Trauben – allerdings konzentrierten sich so auch die Aromen, was wiederum die Qualität der Weine steigert. Der Jahrgang 2022 verspricht hervorragend zu werden.
Besorgt über Marktpreise
Bereits ab Januar oder Februar dürfte der neue Wein auch bereits zur Verfügung stehen, da die Weinlager vielerorts leergekauft sind.
Allerdings ist der Schweizerischer Weinbauernverband über die Marktpreise besorgt. Aufgrund des starken Frankens sind die Preise für ausländische Weine nämlich rückläufig und konkurrenzieren den Schweizer Wein.


