In Argentinien wird der zunehmende Mangel an Dieselkraftstoff immer mehr zum Problem für die Land- und Ernährungswirtschaft.
Wie der argentinische Verband der Gütertransportunternehmen (Fadeeac) via Facebook mitteilte, waren zu diesem Zeitpunkt bereits 19 der insgesamt 23 Provinzen des südamerikanischen Landes von Versorgungsproblemen betroffen.
Besonders schwierig sei die Lage im Norden und den mittleren Regionen Argentiniens und damit auch in wichtigen landwirtschaftlichen Produktionsgebieten wie den Provinzen Buenos Aires und La Pampa.
12 Stunden warten an Tankstelle
Wenn es überhaupt noch Diesel gebe, seien die Abgabemengen begrenzt und die Wartezeiten an den Tankstellen betrügen mehr als zwölf Stunden.
Daher könnten die Transportunternehmen ihre Aufträge nicht oder nur verspätet erfüllen, warnte Fadeeac. Das treffe die landwirtschaftliche und industrielle Produktion hart.
Erntearbeiten geraten ins stocken
Der Landwirtschaftsverband FAA bestätigte die Einschätzung und forderte eine schnelle Problemlösung. Inzwischen sei die Weizenaussaat, die in dem Land derzeit eigentlich auf Hochtouren laufen müsste, regional gefährdet. Und Erntearbeiten etwa auf den Mais- und Zuckerrohrfeldern gerieten ins Stocken.
Vereinzelt gab es in den Medien Berichte über Probleme selbst in der Hofinnenwirtschaft. Der Bauernverband Coninagro verwies auf Schwierigkeiten bei der Zulieferung von Betriebsmitteln, beim Viehtransport und in der Lebensmittellogistik.
Die Verknappung von Diesel hat in Argentinien bereits vor mehreren Monaten eingesetzt. Marktbeobachter sehen einen Grund dafür im leichten Wirtschaftswachstum Argentiniens und einer dadurch gestiegenen Nachfrage nach Diesel. Zugleich seien sowohl die Inlandsproduktion von Diesel als auch dessen Import zurückgegangen.