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Dieser Superfood eignet sich für Schweizer Äcker

Amarant ist zum Beispiel Teil vieler Müesli-Mischungen. Dafür wird das Pseudogetreide importiert. Der Anbau ist aber auch hierzulande möglich, passt zu den aktuellen Ernährungstrends und bringt Abwechslung in die Fruchtfolge.

bki |

Mit seinen sattrotten bis violetten Blüten sorgt der Körner-Amarant auf dem Versuchsfeld bei der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl) für eine farbenfrohe Abwechslung zum übrigen herbstlichen Grau an einem verregneten Nachmittag Ende Oktober.

Guter Nährstofflieferant

Amarant ist wie Quinoa ein Pseudogetreide und gehörte ebenso zu den traditionellen Grundnahrungsmitteln in den Hochkulturen der Azteken, Mayas und Inkas in Mittel- und Südamerika. Heute wird Amarant im grossen Stil in Mexiko, Argentinien, Peru, Kenia, Russland, China, Indien und Nepal angebaut. Das Pseudogetreide ist reich an Kohlenhydraten, glutenfrei und hat einen hohen, ausgewogenen Eiweissgehalt mit allen wichtigen Aminosäuren, auch Lysin. Weiter ist die Fettsäurezusammensetzung aus ernährungsphysiologischer Sicht interessant.

Die Blätter des Amarants werden zum Teil als Salat gegessen, und die Amarant-Körner finden in der Küche vielfältige Anwendung. Sei das im Auflauf, im Bratling oder im Müesli. Eine süsse Variante davon gibts bei Coop mit dem Schokolade-Amarant-Müesli. Der Amarant dafür kommt aus Indien. Das muss nicht sein. Amarant kann auch hierzulande angebaut werden und so für Abwechslung in der Fruchtfolge sorgen.

«Eine Kultur mit Potenzial», sagt Hafl-Dozent Bernhard Streit, der verschiedene Anbauversuche mit Amarant betreut. Er ergänzt: «Denn sie passt zu den aktuellen Ernährungstrends.» Nebst der Hafl forscht auch Agroscope seit mehreren Jahren rund um den Amarant-Anbau, und die Biofarm-Genossenschaft hat Schweizer Amarant im Sortiment.

Unkrautregulierung: eine Herausforderung

Amarant ist tolerant gegenüber Hitze und Trockenheit. Eine Eigenschaft, die hierzulande immer mehr an Bedeutung gewinnt. Mit seinem purpurnen, buschigen Blütenstand gehört der Körner-Amarant zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. So wie auch der Unkraut-Amarant. Gänsefuss und Hirse wachsen ebenfalls ähnlich wie Amarant.

Dementsprechend herausfordernd ist die Unkrautregulierung und darum eignet sich der Amarant-Anbau vor allem für Betriebe mit tiefem Unkrautdruck. Zumal bei Amarant auch keine Pflanzenschutzmittel resp. Herbizide zugelassen sind. Für die mechanische Unkrautbekämpfung empfiehlt es sich daher zu hacken mit entsprechend grösserem Abstand zwischen den Saatreihen.

Auch als Zweitkultur

Amarant wird im Frühling gesät. So wie Mais. Wichtig sind warme Böden. Streit empfiehlt den Anbau in einem System mit reduzierter Bodenbearbeitung und Gründüngung. So werde der Saathorizont mit Feuchtigkeit versorgt und der Boden trockne nicht aus oder verschlämme nach Niederschlägen.

Eine weitere Möglichkeit ist, das Pseudogetreide als Zweitkultur nach der Getreideernte zu säen. Gedroschen wird in diesem Fall erst im Spätherbst, nach dem ersten Frost. Den brauchts zur regelmässigen Abreife der Pflanzen sowieso. Die Ansprüche an die Nährstoffversorgung sind gering, und laut den Ergebnissen der Hafl-Anbauversuche sollte eine Stickstoffdüngung im Bereich von 50 bis 70kg N/ha den Bedarf der Kultur decken.

Der hiesige Amarant-Anbau steckt in den Kinderschuhen und das Ertragspotenzial ist mit rund ein bis zwei Tonnen pro Hektare bescheiden. Umso grösser also die Möglichkeit für interessierte Betriebe. Neues auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Denn: «Amarant könnte auch eine Möglichkeit in einjährigen Futterbaumischungen sein», so Streit.

Kommentare (1)

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  • Andreas Buser | 16.11.2023
    Superfood gibt es nicht. Jedes Nahrungsmittel hat seine Vor- und Nachteile. Die Verwendung des Begriffs "Superfood" ist deshalb irreführend.
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