Vor etwa 40’000 Jahren wichen die Neandertaler dem aus Afrika stammenden Homo sapiens, wie die Unige mitteilte.
pixabay
Diese Resultate veröffentlichte ein Forschungsteam der Universitäten Genf (Unige) und Freiburg (Unifr) am Mittwoch in der Fachzeitschrift «Science Advances».
Vor etwa 40’000 Jahren wichen die Neandertaler dem aus Afrika stammenden Homo sapiens, wie die Unige mitteilte. Diese Ablösung erfolgte jedoch nicht plötzlich. Die beiden Menschenarten lebten einige Jahrtausende nebeneinander, was zur Integration der Neandertaler-DNA in das Genom des Homo sapiens führte. Menschen ausserhalb Afrikas können etwa zwei Prozent ihrer Abstammung auf Neandertaler zurückführen. In Westeuropa ist dieser Anteil jedoch leicht (8-24 Prozent) geringer als in Ostasien.
Migration verdünnte Genome
Die Genanalysen der Schweizer Forschenden zeigten, dass in der Zeit kurz nach der Ausbreitung des Homo sapiens die Genome der in Europa lebenden Sammler und Jäger einen leicht höheren Anteil an Neandertaler-DNA aufwiesen, als die Genome der in Asien lebenden Menschen. Dieses Ergebnis steht im Gegensatz zur heutigen Situation.
Erst in einem nächsten Schritt änderte sich dies laut der Studie: Während des Übergangs vom Jäger- und Sammler-Lebensstil zum Bauernleben (vor etwa 10’000 bis 5000 Jahren) stellten die Forschenden einen Rückgang des Anteils an Neandertaler-DNA in den Genomen europäischer Bevölkerungen fest.
Dieser Rückgang fiel mit der Ankunft der ersten Bauern aus Anatolien (westliche Halbinsel der Türkei) und der Ägäis in Europa zusammen. Sie trugen selbst einen geringeren Anteil an Neandertaler-DNA als die damaligen Bewohner Europas. Durch die Vermischung mit der europäischen Bevölkerung «verdünnten» die Genome der Bauern aus Anatolien die Neandertaler-DNA.
