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Digitalisierung in der Landwirtschaft: Ziele und Handlungsbedarf

Die Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung schreiten auch in der Landwirtschaft zügig voran, doch noch ist der Mehrwert für die Betriebe eher gering. Aus diesem Grund hat sich beim Schweizer Bauernverband (SBV) eine interne Arbeitsgruppe zusammengetan und einen Bericht mit Zielen und dem dazu nötigen Handlungsbedarf verfasst.

mgt/clu |

Eine Arbeitsgruppe des Schweizer Bauernverband (SBV), bestehend aus Vorstand, Junglandwirte und Geschäftsstelle haben sich mit der Digitalisierung in der Landwirtschaft befasst. Wie der SBV schreibt, soll aufgezeigt werden, was es aus Sicht Praxis bräuchte, damit die Digitalisierung nicht nur mit Pflichten verbunden sei. Die Daten sollten viel mehr für die Betriebe einen Nutzen haben.

Laut dem SBV, sei insbesondere mit der Schaffung des neuen Direktionsbereichs Digitalisierung und Datenmanagement im Bundesamt für Landwirtschaft viel Bewegung in diesen Prozess gekommen. So gibt es in der Schweiz eine Vielzahl von Projekten, die sich mit der Nutzung des grossen Potentials von digitalen Daten aus der Landwirtschaft befasst.

Mehrwert schaffen

Die Herausforderung liege nun darin, einen Mehrwert mit diesen Daten zu schaffen. Weniger gehe es um die Erhebung, generiere die Landwirtschaft bereits heute eine grosse Menge an Daten. Dies gelte sowohl für betriebsinterne Zwecke als auch zur Erfüllung von Nachweispflichten gegenüber Dritten.

Der SBV erklärt, dass die bestehende Datenerfassungs- und Verwaltungssystemen aber weitestgehend unabhängig voneinander entwickelt wurden. Dies führe dazu, dass Daten zu häufig nicht zur weiteren Verwendung zu Verfügung stehen und Mehrfacherfassungen trotz aller Bemühungen immer noch eher die Regel statt die Ausnahme seien.

Der Bericht: Zielbild & Handlungsbedarf

Auf Basis seines Berichts, hat der SBV folgende Ziele und der dazugehörige Handlungsbedarf formuliert:

Zielbild

  • Die Digitalisierung bringt den Betrieben einen Mehrwert und ist kein Selbstzweck. Sie unterstützt die Betriebsleitenden bei der produktionstechnischen und betriebswirtschaftlichen Entscheidungsfindung. Betriebe oder Betriebszweige, die von digitalen Technologien profitieren, nutzen das Potential auch. Die FMIS («Farm Management Information Systems») sind dabei das zentrale Arbeitstool zur intuitiven und sicheren Verwaltung sämtlicher Daten.
  • Die Systemlandschaft ist vernetzt und interoperabel und erlaubt somit die sichere Weitergabe sowohl von Verwaltungsdaten als auch von privaten Systemen. Once-Only (in Deutsch: das Prinzip der einmaligen Datenerfassung) wird konsequent umgesetzt. Betriebe können möglichst ohne Dateneingabe die Direktzahlungs- und Labelanforderungen erfüllen. Die Digitalisierung trägt damit massgeblich zur administrativen Vereinfachung bei.
  • Die Digitalisierung stärkt die Verhandlungsposition der Landwirtschaft auf den Märkten, indem Informationen zu realen Produktionskosten und zusätzlichen Leistungen der Landwirtschaft gezielt eingesetzt werden.
  • Schutz der Landwirtschaft durch einen vertrauensvollen Umgang mit Daten. Es herrscht Transparenz über die Nutzung und Auswertung der Daten. Eine Weitergabe der Daten ist nur unter expliziter Einwilligung des Bewirtschafters nötig.

Handlungsbedarf

  • Reduktion der Kantonssysteme bis 2030 auf 2 bis 3 Systeme, für einheitliche Voraussetzungen in allen Gebieten und Reduktion der Kosten. Die Goverance-Frage (Frage der «Führung») zwischen Bund und Kantone muss geklärt werden.
  • Strikte Einhaltung des Once-Only-Prinzipes, sowohl bei privaten Organisationen als auch bei Bund und Kanton. Es dürfen keine neuen Nachweispflichten eingeführt werden, solange eine Mehrfacheingabe der Daten nötig ist. Alle Akteure bekennen sich zur stricken Einhaltung dieses Grundsatzes.
  • Stärkung der Transparenz der Datennutzung und der Verwendungszwecke (Vollzug, Monitoring, Forschung) sowie Transparenz beim Einsatz von KI.
  • Stärkung der Datenaustausches über eine zentrale Datenaustauschplattform. Der Bund ist im Lead im Aufbau dieser Plattform, wird aber von einem Gremium begleitet, dass der Branche klare Gestaltungskompetenzen im strategischen und operativen Betrieb sichert. Die Plattform muss flexibel auf die Ansprüche der Branche eingehen können, ohne, dass der Bund in den Austausch zwischen privaten Anwendungen eingreift.

->  Der Bericht kann hier als Ganzes eingesehen werden.  

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