Der Betrieb von Wasserkraftwerken bedroht die natürlichen Lebensräume im schweizerisch-französischen Grenzfluss Doubs. Nun haben sich die Kraftwerksbetreiber zu einer neuen Betriebsweise verpflichtet, welche die negativen Auswirkungen auf die Ökologie begrenzen soll.
Das Hauptproblem beim Betrieb der drei Wasserkraftwerke Le Châtelot, Refrain und La Goule sind die so genannten Schwall- und Sunkeffekte: Produzieren die Kraftwerke Strom, rauschen plötzlich unnatürlich grosse Wassermassen durchs Bachbett (Schwall). Stellen sie die Turbinen ab, legt das Flachwasserabschnitte trocken und Fische verdorren (Sunk).
Mit der so genannten Schwalldämpfung oder Demulation sollen die Veränderungen der Abflussmengen auf ein Minimum reduziert werden, wie das Bundesamt für Energie am Dienstag mitteilte. Dabei werden grosse Wassermengen aus dem Kraftwerk Le Châtelot im Stauraum oberhalb des Kraftwerks Refrain aufgefangen, wodurch die Schwankungen der Abflussmengen ausgeglichen werden sollen.
Seit 2010 wurden mehrere Versuche durchgeführt, der letzte im September. Die Behörden der Schweiz und Frankreichs kamen dabei zum Schluss, dass ein naturschonenderer Betrieb der Kraftwerke «unter gewissen Voraussetzungen möglich» ist, wie es im Communiqué heisst.
Die Betreiber erklärten sich einverstanden, die neue Betriebsweise bereits im Dezember aufzunehmen. Dadurch kann sie während einiger Monate getestet werden, bevor im Frühlung mit dem Schlüpfen der Fische im Stauraum von Refrain eine sensible Periode beginnt.