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Doubs-Kraftwerke müssen mehr auf Fluss-Lebensraum achten

Die drei Kraftwerke am französisch-schweizerischen Grenzabschnitt des Doubs müssen mehr Rücksicht auf den Lebensraum nehmen. Die Behörden verpflichten sie zu sanfterem Ein- und Ausschalten der Turbinen, um den schädlichen Schwall- und Sunk-Effekt zu reduzieren.

sda |

 

 

Die drei Kraftwerke am französisch-schweizerischen Grenzabschnitt des Doubs müssen mehr Rücksicht auf den Lebensraum nehmen. Die Behörden verpflichten sie zu sanfterem Ein- und Ausschalten der Turbinen, um den schädlichen Schwall- und Sunk-Effekt zu reduzieren.

Dem Doubs, einst Natur-Perle im Jura, geht es immer schlechter. Nebst Verschmutzungen insbesondere aus der Landwirtschaft stehen vor allem die Kraftwerke im Fokus der Kritik: Produzieren sie Strom, rauschen plötzlich unnatürlich grosse Wassermassen durchs Bachbett (Schwall). Stellen sie die Turbinen ab, legt das Flachwasserabschnitte trocken und Fische verdorren (Sunk).

Kraftwerke müssen Schwall bremsen

Eine binationale Arbeitsgruppe der Schweizer und französischen Behörden sowie der Standortkantone hat am Montag einen «ersten Massnahmenkatalog» zur Abflussbewirtschaftung publiziert. Die drei Kraftwerke Le Châtelot (Groupe E), Refrain (EDF) und La Goule (lokales Unternehmen) müssen ihren Betrieb besser koordinieren und dabei vor allem den Schwall bremsen.

Insbesondere sollen Châtelot und Refrain ihre Turbinen schrittweise und mit Stabilisierungsphasen dazwischen abschalten, wie das Bundesamt für Energie (BFE) am Montag mitteilte. Zudem soll der Refrain-Stau den Châtelot-Schwall zurückhalten und möglichst kein Wasser über die Mauer abfliessen lassen. Ein Praxis-Versuch ist noch in diesem Sommer geplant.

Neues Wasserreglement erschaffen

Bis im Frühjahr vorliegen soll ein mathematisches Modell, mit dem Auswirkungen des Kraftwerks-Abflusses auf den Fluss-Lebensraum abgeschätzt werden sollen. Andere Kraftwerksbetriebs-Szenarien sollen damit berechenbar werden. Laut BFE sollen die vorgelegten Massnahmen den Bedarf an CO2-freiem Spitzenstrom berücksichtigen.

Vorgesehen ist ferner ein neues gemeinsames Wasserreglement für die rund 75 Kilometer lange Grenzstrecke des Doubs. Basis des heutigen Betriebs der drei Kraftwerke ist ein Reglement von 1969. 2003 wurde es um eine Restwasser-Vorgabe von zwei Kubikmeter pro Sekunde für Châtelot und Refrain ergänzt; seit 2006 nutzen Dotatierturbinen den permanenten Abfluss.

Anhaltende Proteste

Laut BFE haben die Kraftwerkbetreiber überdies «freiwillige Massnahmen» ergriffen. Wegen steigender Ökostrom-Nachfrage hatte Châtelot 2006 seine Produktion gesteigert und dabei die Pegelschwankungen markant verschärft. 2009 verspach die Betreiberin nach Protesten Anpassungen.

Wegen des lausigen Zustands des Doubs haben Umweltorganisationen Frankreich und die Schweiz beim Europarat verklagt. Im Mai 2011 haben tausend Personen in Goumois JU an einer Kundgebung zur Rettung des Flusses teilgenommen. Im schwer gestörten Ökosystem steht die geschützte Fischart Roi du Doubs vor dem Aussterben.

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