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Drahtwurm bedroht Kartoffeln

Das Drahtwurmproblem wird schlimmer. Die Kartoffelproduzenten sehen ihre Kultur gefährdet. Die Firma Stähler hat ein neues Mittel angemeldet. Doch es wurde vom Bundesamt für Landwirtschaft noch nicht zugelassen.

 

 

Das Drahtwurmproblem wird schlimmer. Die Kartoffelproduzenten sehen ihre Kultur gefährdet. Die Firma Stähler hat ein neues Mittel angemeldet. Doch es wurde vom Bundesamt für Landwirtschaft noch nicht zugelassen.

«Das Drahtwurmproblem im Kartoffelbau wird in den nächsten Jahren  zunehmen», befürchtet Ruedi Fischer, Präsident der Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten. «Dabei landeten dieses Jahr schon Hunderte bis Tausende Tonnen Kartoffeln wegen Drahtwurmlöchern im Futtertrog.» Die Situation habe sich verschärft, weil Neonikotinoide und Fipronil in anderen Kulturen nicht mehr als Beizmittel zur Verfügung stehen und die Würmer in der Fruchtfolge folglich nicht mehr dezimiert würden. Getreidebeizmittel wirken nur noch abschreckend. «Und  in den Kartoffeln sind gar  keine Mittel zugelassen.»

Kein Pflanzenschutzmittel freigegeben

Vorerst bleibt das so. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW)  hat Anfang Dezember abschlägig auf eine Anfrage von Nationalrat Andreas Aebi (SVP, BE) geantwortet. Er wollte wissen, wie der Bundesrat die Drahtwurmproblematik  zu lösen gedenke und ob er  ein Pflanzenschutzmittel für   2015 freigeben könne. Die  Antwort war, dass zurzeit kein Produkt   die ordentlichen oder die Not-Zulassungskriterien erfülle.

 In Deutschland, Österreich, Italien und Spanien wird  Goldor Bait  gegen Drahtwürmer eingesetzt. BASF hat das Fipronil-Produkt auch in der Schweiz  2013 zur Zulassung angemeldet. Laut BASF hat das BLW  weitere Studien nachgefordert, die derzeit geprüft würden.  
Die Firma Stähler hat die Zulassung eines Granulats   als  Fipronil-Ersatz beantragt.  Andreas Friedli von Stähler: «Das BLW hat versichert, dass es das  Gesuch mit der nötigen Dringlichkeit bearbeitet. Doch das Verfahren dauert sehr lange.» Einer Zulassung würden nur noch produktionstechnische Details im Wege stehen: «Es muss sicher sein, dass am Feldrand kein Granulat auf der Erdoberfläche liegen bleibt.» Entsprechende Streuer gebe es schon.

Verluste fressen Gewinn weg

In seiner Antwort an Aebi verweist das BLW  auch darauf, dass sich Drahtwurmschäden mit fruchtfolgetechnischen Massnahmen unter 8% senken liessen. Eine Antwort, die Simon van der Veer vom Inforama Rütti ärgert: «Die Fruchtfolge ist ein Puzzleteil. Doch beim Drahtwurm gilt quasi eine Nulltoleranz.» Maximal 7% Schäden würden akzeptiert, so Van der Veer, «doch fressen Sortierkosten und  Gewichtsverlust bei  befallenen Posten   den Gewinn weg, die Produktion lohnt sich kaum mehr. Und  landen Posten mit über 10% Schäden im Futtertrog, wird der Kartoffelbau sogar zum Verlustgeschäft.» 

Diese Befürchtung teilt Fischer: «Mittelfristig ist die Kartoffelproduktion gefährdet. Die Anbaubereitschaft wird sinken, wenn wir das Drahtwurmproblem nicht in den Griff kriegen.»

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