Spätestens seit dem Skandal mit gepanschtem Milchpulver 2008 wird in China verstärkt auf die Qualität und Sicherheit von landwirtschaftlichen Produkten und Nahrungsmitteln und entsprechend auch auf die Betriebsmittel geachtet.
Es sind zahlreiche Überwachungs- und Kontrollsysteme eingerichtet worden. Dennoch kommt es immer wieder zu Verstössen, die bei Aufdeckung publikumswirksam geahndet werden. So hat der Oberste Volksgerichtshof in China nun «drei typische Fälle von landwirtschaftlichen Fälschungen» öffentlich gemacht und die Täter «als Verbrecher» hart bestraft.
Mehrere Beschuldigte wurden wegen des Verkaufs und des Inverkehrbringens von gefälschtem und minderwertigem Saatgut zu Gefängnis und Geldbussen verurteilt, wobei der Hauptangeklagte eine Haftstrafe von neun Jahren und eine Geldstrafe von 51’320 Franken (49’945 Euro) erhielt. In einem zweiten Fall wurde eine Person mit siebeneinhalb Jahren Gefängnis und Entschädigungszahlungen bestraft, weil sie gefälschte Pestizide verkauft und in Umlauf gebracht hatte, worauf es zu schweren Ernteeinbussen kam.
Der Verkauf von unzureichenden und qualitativ mangelhaften Tierarzneimitteln wurde in einem weiteren Fall mit sieben Jahren Gefängnis und einer Geldbusse von 77’712 Franken (75’630 Euro) geahndet.
Verbrechen im Zusammenhang mit gefälschten landwirtschaftlichen Materialien verstiessen nicht nur gegen das staatliche Qualitätsüberwachungssystem, sondern verursachten auch direkt Verluste in der Agrarproduktion und gefährdeten die nationale Ernährungssicherheit, betonte der Volksgerichtshof. Er stellte klar, dass solche Verstösse auch in Zukunft streng bestraft würden.