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Droht uns ein «Jahrhundertwinter»?

Steht uns ein sogenannter «Jahrhundertwinter» mit viel Schnee und Kälte bevor? Derzeit kursieren Meldungen, die darüber spekulieren. Experten warnen vor voreiligen Schlüssen.

In den Spekulationen kommt etwa eine mögliche Abschwächung des Polarwirbels und eine beginnende Phase des kühlenden Klimaphänomens La Niña zur Sprache. Doch bei so frühen Prognosen ist Vorsicht geboten.

Eine Winterprognose sei aktuell noch «sehr unsicher», liess der Deutsche Wetterdienst (DWD) verlauten. Zwar erstellen meteorologische Dienste wie der DWD und sein Schweizer Pendant Meteoschweiz Jahreszeitenvorhersagen, diese liefern jedoch keine konkreten Wetterdaten für einzelne Tage oder Wochen.

Sind solche Vorhersagen weit im Voraus aussagekräftig?

Stattdessen beruhen sie auf Wahrscheinlichkeiten für klimatische Tendenzen über einen Zeitraum von etwa drei Monaten. Es handelt sich dabei also nicht um klassische Wetterprognosen, sondern um langfristige Vorhersagen, die auf komplexen Klimamodellen basieren.

Saisonale Vorhersagen beschreiben klimatische Tendenzen über drei Monate hinweg und unterscheiden sich deutlich von der täglichen Wettervorhersage. Zwar lassen sich daraus Hinweise auf mögliche Entwicklungen ableiten, doch die Aussagekraft bleibt begrenzt.

Was lässt sich schon über diesen Winter sagen?

Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) erwartet in seinem Saisonausblick für den Zeitraum von November 2025 bis Januar 2026 tendenziell einen milden Winter. In der Nordostschweiz beträgt die Wahrscheinlichkeit für einen kälteren Winter im Vergleich zur langjährigen Norm lediglich rund 20 Prozent. Deutlich höher ist dagegen die Chance auf überdurchschnittlich milde Temperaturen, die mit mehr als 40 Prozent angegeben wird. In der Südschweiz ist ein kalter Winter sogar noch unwahrscheinlicher – die Wahrscheinlichkeit liegt hier deutlich unter 20 Prozent, während die eines milden Winters bei fast 60 Prozent liegt.

Trotz deutlicher Fortschritte, die in den letzten Jahren erzielt wurden, ist die Qualität und Anwendbarkeit von Langfristprognostik für die Schweiz nach wie vor begrenzt auf spezifische, professionelle Anwendungen, wie Meteoschweiz auf seiner Webseite betont.

Sind langfristige Prognosen mit der Zeit nicht besser geworden?

«Saisonale Vorhersagen für den europäischen Winter bleiben eine anspruchsvolle Aufgabe, sind aber im Vergleich zu anderen Jahreszeiten relativ am zuverlässigsten und haben sich besonders in den letzten Jahren merklich verbessert», hiess es von Lara Wallberg vom Max-Planck-Institut für Meteorologie. Grossräumige Tendenzen – etwa ein eher milder oder kälter verlaufender Winter – liessen sich zunehmend konsistenter abbilden.

Doch auch Wallberg unterstreicht: «Dennoch bleiben Unsicherheiten aufgrund der komplexen Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, Ozean und Stratosphäre bestehen, auch wenn verbesserte Modelle heute realistischere Wahrscheinlichkeitsabschätzungen als früher liefern.»

Insgesamt seien saisonale Temperaturprognosen für den europäischen Winter mässig zuverlässig, während Niederschlagsvorhersagen oft nur geringe Aussagekraft hätten. «Dennoch sind saisonale Wintervorhersagen wertvoll, weil sie wahrscheinliche Trends aufzeigen, die für Energieplanung, Landwirtschaft oder Strassen- und Katastrophenmanagement genutzt werden können.»

-> Finden Sie hier die aktuellen Wetterdaten für Ihre Region. 

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