/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Düngerexplosion von Beirut wirkt nach

 

In Frankreich sorgt eine geplante Verschärfung der Vorgaben für die Lagerung von Ammoniumnitrat für Unruhe in der Agrarwirtschaft. Nach dem Willen der Regierung sollen künftig Bestände ab 150 t unter die Regelungen zur Einstufung von Produktionsanlagen nach Umweltschutzkriterien (ICPE) fallen

 

Bislang gilt dies ab 250 t bei loser Schüttung oder 500 t in Big Bags. Verbunden mit der betreffenden ICPE-Einstufung sind Vorschriften zur Dokumentation und Kontrolle sowie zum Brand- und Explosionsschutz. Die Regierung begründet ihr Gesetzesvorhaben ausdrücklich mit der Explosion von mehreren tausend Tonnen Ammoniumnitrat in Beirut, die im August 2020 grosse Verwüstungen angerichtet hatte.

 

Medienberichten zufolge hatte Paris im Anschluss an das Unglück eine Überprüfung der französischen Lagerpraxis durchführen lassen, bei der teils erhebliche Sicherheitsverstösse aufgedeckt worden waren. Gelten soll die Verschärfung zunächst nur für Neuanlagen.

 

Für bereits bestehende Lager sollen Übergangsfristen zwischen sechs Monaten und drei Jahren gelten. In der Agrarwirtschaft wird der Vorstoss der Regierung entschieden abgelehnt.

 

Versorgung gefährdet

 

Der Verband der Düngemittelhersteller (Unifa) warnte vor „unumkehrbaren Folgen“ und „weitreichenden Auswirkungen“. Die Versorgung der Landwirte werde gefährdet, was wiederum die Ernten bedrohe.

 

Nach Einschätzung des Verbandes werden die neuen Vorgaben die Importabhängigkeit vergrössern, den Einsatz von Düngemitteln mit höheren Ammoniakemissionen befördern und zum Verlust von Arbeitsplätzen führen.

 

«Unabhängigkeit steht auf dem Spiel»

 

Der Düngemittelhersteller Yara rechnet mit Absatzeinbussen von 40 % seiner Ammoniumnitratproduktion. Dadurch würden auch die Einkommen der Landwirte beeinträchtigt.

 

„Die Unabhängigkeit der französischen Agrarwirtschaft und im weiteren Sinne auch die Ernährungssouveränität Frankreichs stehen auf dem Spiel“, erklärte der Präsident von Yara France, Nicolas Broutin.

 

Über 120’000 Franken Investitionen

 

Laut dem französischen Bauernverband (FNSEA) und dem Dachverband der Agrargenossenschaften (La Coopération Agricole) könnten die neuen Regelungen dazu führen, dass bis zu 50 % der Lagerstätten geschlossen würden.

 

Den Verbandsangaben zufolge würden die verschärften Sicherheitsanforderungen auch viele landwirtschaftliche Betriebe betreffen, die zu deren Erfüllung bis zu 124’358 Franken (120’000 Euro) investieren müssten. 

 

 

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Lässt du Schnaps brennen?

    • Ja:
      44.91%
    • Nicht mehr:
      26.3%
    • Nein:
      28.29%
    • Ich überlege es mir:
      0.5%

    Teilnehmer insgesamt: 403

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?