Auch die Schweizer Produzenten von Geflügelfleisch und Eiern bekommen die Dürre in den USA zu spüren. Rudolf Marti von der Vereinigung der Futtermittel-fabrikanten (VSF) rechnet für diese Branche mit Mehrkosten von 25 bis 30 Millionen Franken.
Für Oswald Burch, Geschäftsführer der Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten GalloSuisse, sind zwei Gegenmassnahmen denkbar: Die steigenden Futtermittelpreise müssten sich entweder in höheren Abnahmepreisen für die Grossverteiler oder in höheren Ladenpreisen niederschlagen.
Die erste Forderung wird laut Burch bei den anstehenden Preisverhandlungen mit den Detailhändlern im Herbst auf den Tisch kommen.
Milchproduzenten weniger stark betroffen
Nur geringfügige Auswirkungen hat die Dürre in den USA auf die Schweizer Milchproduzenten. Dies aufgrund der geringen Abhängigkeit von ausländischem Kraftfutter, wie Christoph Grosjean-Sommer, Sprecher der Schweizer Milchproduzenten, auf Anfrage sagte. «Die Nahrung der Kühe besteht zu 75 bis 80 Prozent aus betriebseigenem Futter.»
Laut Grosjean-Sommer macht der Ankauf von Kraftfutter etwa 5 bis 7 Rappen pro Liter Milch aus. Durch die Dürre erhöhe sich dieser Preis um «ein, zwei Rappen». Angesichts der Gesamtkosten von gegenwärtig einem Franken pro Liter spielt die Kraftfutterverteuerung damit eine untergeordnete Rolle.
Extreme Trockenheit
Die USA werden derzeit von der schlimmsten Trockenheit seit über einem halben Jahrhundert heimgesucht. Laut der Welternährungsorganisation (FAO) sind die Weltpreise für Weizen im Juli um 19 Prozent, jene für Mais um fast 23 Prozent gestiegen.