Zur Abmilderung der dürrebedingten Schäden in der Landwirtschaft haben in Spanien der Senat und jetzt auch das Abgeordnetenhaus einer Änderung des Wassergesetzes zugestimmt.
Laut den Neuregelungen wird ein Hilfsfonds mit bislang noch nicht festgelegtem Volumen für dürregeschädigte Höfe eingerichtet. Diese dürfen zudem mit verringerten Bewässerungsgebühren, einer Befreiung von der Grundsteuer sowie einer unkomplizierten Kreditgewährung rechnen.
Vorgesehen sind ferner Moratorien bei der Zahlung von Sozialabgaben und die Förderung von Dürreversicherungen. Die Gesetzesänderung wurde von der Landwirtschaft begrüsst. Sie müsse nun auch schnell in Kraft treten, erklärte der Bauernverband UPA kürzlich in Madrid. Dabei müssten ausreichend Gelder zur Verfügung gestellt werden.
Auch auf Regionalebene gab es in Spanien Mitte des Monats Neuregelungen aufgrund der Dürre. So erlaubte die Regierung der südspanischen autonomen Region Andalusien die Fütterung ökologisch gehaltener Nutztiere mit konventionell erzeugtem Futter. Das sei nötig, weil im Ökolandbau das Futter aufgrund der Trockenheit nicht ausreiche.
Extreme Trockenheit
Die Regelung sei zunächst bis Ende April gültig. Die iberische Halbinsel leidet seit Monaten unter extremer Trockenheit. Auch im vorigen Jahr machte sich der Niederschlagsmangel auf den Feldern bemerkbar. Laut Zahlen des Europäischen Dachverbandes des Getreidehandels (COCERAL) fiel die Getreideernte in Spanien 2017 vor allem ertragsbedingt mit 15,99 Mio t um fast ein Drittel kleiner aus als im Vorjahr.
Für die kommende Ernte schätzt das Landwirtschaftsministerium in Madrid eine Verringerung der Anbaufläche von Wintergetreide um 1,3 % auf landesweit 5,45 Mio ha. Auch in Portugal rücken die Bauern vom Getreideanbau ab. Unter anderem aufgrund der Trockenheit geht die Nationale Statistikbehörde davon aus, dass der Weichweizenanbau zur diesjährigen Ernte um ein Zehntel kleiner ausfällt als im Vorjahr und nur noch 27 000 ha erreicht. Für Gerste und Triticale wird ebenfalls eine um jeweils 10 % kleinere Produktionsfläche prognostiziert, und zwar von 18 000 ha und 17 000 ha. AgE