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Dürre in wichtigen Anbaugebieten macht Weizen teuer

Eine Dürre in wichtigen Anbaugebieten der USA, Russlands und Australiens hat Versorgungsängste am Weizenmarkt geschürt und die Preise nach oben schnellen lassen. Allein in der vergangenen Woche sind die Kontraktpreise an der Börse in Chicago - dem grössten Futures-Handelsplatz der Welt - um 17 Prozent gestiegen.

sda/Reuters |

 

 

Eine Dürre in wichtigen Anbaugebieten der USA, Russlands und Australiens hat Versorgungsängste am Weizenmarkt geschürt und die Preise nach oben schnellen lassen. Allein in der vergangenen Woche sind die Kontraktpreise an der Börse in Chicago - dem grössten Futures-Handelsplatz der Welt - um 17 Prozent gestiegen.

Einen solchen Preissprung gab es seit 1996 nicht mehr. Und mehr  als sieben Dollar je Scheffel (rund 35 Liter) Weizen wurden zuletzt  im September 2011 gezahlt.

Wettervorhersagen, wonach in wichtigen Anbaugebieten Russlands  und Australiens lang ersehnter Regen absehbar ist, haben die Preise  inzwischen wieder etwas sinken lassen. Aktuell kostet ein Scheffel  Weizen in den USA noch rund 6,70 Dollar.

Am europäischen Handelsplatz in Paris wurde der richtungsweisende  Weizenkontrakt am Mittwoch zu 210 Euro je Tonne gehandelt. Noch zu  Wochenbeginn waren rund neun Euro mehr gezahlt worden; so viel wie  seit Juni 2011 nicht mehr.

An der generell zugespitzten Situation werden ein paar Schauer  aber nichts ändern, sind sich Experten einig. Zumal die nächsten  Wetterkapriolen absehbar sind. So hält es der australische  Wetterdienst für möglich, dass sich in der zweiten Jahreshälfte eine  El Nino-Situation herausbilden könnte; eine periodische Erwärmung  des pazifischen Ozeans, die das Wetter in grossen Teilen der Welt  beeinflusst. Für Australien - aus dem etwa ein Sechstel des weltweit  gehandelten Weizens kommt - könnte El Nino eine lange Dürreperiode  mit sich bringen.

Trübe Aussichten

Für wichtige Anbaugebiete in den USA und der ehemaligen  Sowjetunion sind die Perspektiven ähnlich trüb. Vor allem die  Situation in Russland ist brenzlig, erst 2010 hatte eine extreme  Dürre die Ernte so mager ausfallen lassen, dass das Land keinen  Weizen mehr exportieren konnte.

Bislang geht das US-Landwirtschaftsministerium davon aus, dass  Russland bis Juni gut 20 Mio. Tonnen ausführen wird; das sind rund  14 Prozent des weltweiten Geschäfts. Analysten warnen allerdings,  dass sich diese Menge um ein Drittel reduzieren könnte - sowohl  wegen der nach wie vor angespannten Versorgungssituation im Land  selbst als auch wegen des schlechten Wetters.

Noch halten es Experten für möglich, dass sich die Lage auch  entspannen könnte - sofern sich das Wetter nachhaltig bessert. «Es  stimmt schon, es ist sehr trocken in Russland, und die Lage am  Weizenmarkt ist besorgniserregend», sagt Analyst Gautier Le Molgat  von Agritel. «Aber die letzten Monate vor der Ernte können noch  einmal viel ändern.»

Tiefster Stand bis zum Sommer

Die globalen Weizenvorräte werden nach Schätzung des  amerikanischen Landwirtschaftsministeriums bis zum Sommer auf den  tiefsten Stand seit 2009 schrumpfen. Sie reichten dann nur noch aus,  um den Bedarf für 100 Tage zu decken. Allerdings ist das dann noch  weit entfernt von dem Niveau, das 2007 eine Preisexplosion ausgelöst  hatte. Damals genügten die globalen Weizenvorräte gerade noch für  72,5 Tage.

Wie schlimm es in diesem Jahr wird, hängt Experten zufolge vor  allem vom Wetter in den Staaten der früheren Sowjetunion ab. «Es ist  noch keine Krise, die an der Brot-Theke angekommen wäre», sagt  Analyst Rich Feltes vom Handelshaus R.J. O’Brien. «Sollten sich die  Wetterbedingungen auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion aber  verschlechtern, dann haben wir durchaus ein Problem.»

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