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Dürre trifft Gemeinde hart

 

Eine Gemeinde in Spanien hat es schlimm getroffen. Seit mehr als zwei Jahren herrscht Dürre. Ein Tankwagen bringt deshalb dreimal pro Woche Wasser.

 

Von 22.00 Uhr bis 07.00 Uhr kommt in L›Espluga de Francolí kein Tropfen aus dem Hahn. Die kleine katalanische Gemeinde hat das Wasser rationiert, denn seit mehr als zweieinhalb Jahren herrscht im Nordwesten Spaniens Dürre – die schlimmste seit Jahrzehnten.

 

«Wir füllen uns Wasser in Flaschen ab, damit wir uns morgens das Gesicht waschen und die Zähne putzen können», sagt María González aus L›Espluga de Francolí. «Abends duschen wir entweder bei der Arbeit oder im Fitnessstudio», fügt die 24-jährige Pflegehelferin hinzu.

 

Wasser ist in der 3600 Einwohner zählenden Gemeinde schon lange knapp, doch die aktuelle Trockenheit hat die Situation dramatisch verschärft. Dreimal pro Woche kommt ein Tankwagen, um die Wasservorräte des rund hundert Kilometer westlich von Barcelona gelegenen Orts aufzufüllen. «Der Klimawandel hat sich in den vergangenen zwei oder drei Jahren sehr schnell bemerkbar gemacht», sagt Xavier Rosell, der für Umweltfragen zuständige Gemeinderat.

 

Besonders augenfällig ist die Dürre am katalanischen Stausee Sau: Vergangenes Jahr sank der Wasserspiegel so stark, dass die Ruine der Kirche des in den 1960er gefluteten Dorfes Sant Romà wieder aus dem Wasser auftauchte.

 

Stausee wenig gefüllt

 

Im Schnitt sind die Wasserreservoirs der Region nur noch zu 26 Prozent gefüllt, der Stausee Sau hält sogar nur noch knapp sieben Prozent der früher üblichen Wassermenge. Die Behörden zogen mehr als zwei Tonnen Fische aus dem See, um zu verhindern, dass sie an Sauerstoffmangel sterben und dann das Wasser verseuchen.

 

Der katalanische Regierungschef Pere Aragonès spricht von einer der «schlimmsten Dürreperioden seit 50 Jahren». Besonders stark betroffen ist die Provinz Barcelona. Vielerorts dürfen Gärten nicht mehr bewässert werden, und auch Industrie und Landwirtschaft müssen den Wasserverbrauch einschränken.

 

Zwischen 2004 und 2008 war das Wasser in der Region schon einmal knapp. «Die durch den Klimawandel verursachten Dürren werden immer schlimmer», sagt Narcís Prat, emeritierter Professor für Ökologie der Universität Barcelona. Durch die höheren Temperaturen verdunste mehr Wasser.

 

Investitionen in Entsalzungsanlagen

 

In Katalonien und auch in Andalusien im Süden des Landes ist die Trockenheit extrem, doch ganz Spanien leidet unter Wassermangel. Seit Oktober meldet der staatliche Wetterdienst 21 Prozent weniger Regen als sonst in diesem Zeitraum.

 

«Die Situation in der Mittelmeerregion ist besorgniserregend», sagt Experte Prat. Nach seinen Worten braucht es deshalb «andere Formen des Wassermanagements», sagt Prat. Statt sich auf vom Regen gespeiste Reservoirs zu verlassen, müsse auch Wasser aus Entsalzungsanlagen gewonnen oder Abwasser für die Bewässerung aufbereitet werden.

 

Katalonien setzt bereits auf die anderen Quellen: Seit einigen Monaten investiert die Region verstärkt in Entsalzungs- und Kläranlagen.

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