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Dumping-Preise: Spaniens Bauern protestieren

Auch Spaniens Bauern sind jetzt auf den Strassen. Sie setzen sich gegen Dumping-Preise zur Wehr. Für den Monat Februar haben Bauernorganisationen einen Protest-Kalender erstellt. Viele Bauern wollen jedoch nicht auf ihren Einsatz warten. Die Proteste haben längst begonnen.

ome |

So wie ihre Kolleginnen und Kollegen aus mittlerweile vielen europäischen Ländern, fürchten auch Spaniens Landwirte um ihre Existenz, berichtet costanachricht.com am Dienstag. Billige Produkte aus dem Ausland und hohe Auflagen seitens der EU hätten ein nicht mehr erträgliches Mass angenommen.

Spaniens Bäuerinnen und Bauern forderten deshalb faire Preise für ihre Produkte. Sie forderten zudem die Steuerermässigung für Agrardiesel beizubehalten, strengere Kontrollen für Importe aus Nicht-EU-Ländern und weniger Bürokratie. Und um diesen Forderungen Gewicht zu verleihen, gehen jetzt auch Spaniens Bauern auf die Strassen. 

Der Februar ist Spaniens Protest-Monat

Spanische Gewerkschafts- und Landwirtschaftsorganisationen haben für den Monat Februar einen Terminplan für die Traktoren-Konvois aus allen Regionen zusammengestellt. Ein Höhepunkt solle am 21. Februar stattfinden, mit einem Traktoren-Treffen vor dem Landwirtschaftsministerium in Madrid. Allerdings würden sich schon jetzt Gruppen formieren und organisieren – ohne Mitwirken von Gewerkschaften oder politischen Parteien.

 

So haben sich auf Mallorca bereits heute Dienstag rund 20 Traktoren zu einem Tross versammelt, der sich in Richtung Innenstadt bewegte, wie die Mallorca Zeitung berichtet. Auch bereits heute besetzten und blockierten Bauern im ganzen Land Autobahnen, Landstrassen und Zufahrten zu Häfen, Grossmärkte und Industriegebiete, wie unter anderem der Fernsehsender RTVE  berichtetet. Kundgebungen gäbe es seit dem frühen Morgen in zahlreichen Regionen des Landes, darunter in Madrid, Barcelona, Valencia, Málaga und Saragossa. Teilweise kam es deshalb auch zu kilometerlangen Staus.

Dumping-Preise als eine Ursache

«Für Zitronen, die Schrammen etwa von Ästen haben, werden ein bis zwei Cent pro Kilogramm bezahlt», sagt ein spanischer Landwirt. So würde es sich nicht einmal lohnen, die Zitronen zu ernten, heisst es im Bericht. Und wie dieser Bauer das sagt, halte er die EU-Verordnung BOE 5/2020 in der Hand. Diese würde (theoretisch) sicherstellen, dass Landwirte in der EU faire Preise für ihre Produkte erhalten sollten.

Würde – gemäss dieser Verordnung – eine Lebensmittelkette ein Landwirtschaftsprodukt unter dem Selbstkostenpreis beziehen, drohten gar Geldstrafen in der Höhe von bis zu 100'000 Euro (rund 94'000 Franken), im Wiederholungsfall gar bis zu einer Million Euro (rund 940'000 Franken).

Dieser Gesetzestext sei jedoch noch nicht in der realen Welt angekommen, stelle der Bauer fest. Denn die Herstellungskosten bei Zitronen würden bei 32 bis 33 Cent pro Kilo liegen. «Die Händler nehmen die Bauern aus», sagt er wütend. Seit Jahren würden die Zitronen-Bauern in Spanien um ihre Zukunft kämpfen, heisst es in den Costa Nachrichten.

 

« Zwischen dem Preis, den ein Landwirt für ein Kilo Zitronen zahlt - 0,20 € - und dem, was der Konsument zahlt - 1,96 € -, besteht ein Unterschied von 880 %. Wir prangern diese Barbarei weiterhin jeden Monat an und werden nicht aufhören, bis wir faire Preise bekommen», heisst es auf diesem X-Post. 

Orangen-Flut aus Ägypten

Ein ähnliches Schicksal würden die spanischen Orangenbauern erleiden. Sie litten vor allem unter den Importen aus Ägypten. Ägypten sei das Land, das den Orangenbauern der iberischen Halbinsel am meisten Konkurrenz machen würde. Bereits Mitte Januar demonstrierten deshalb Bauern am Hafen von Castellón. Sie drückten damit ihren Ärger aus über die tonnenweise mit Schiffen nach Castellón importierten Orangen. Und dies, mitten in der Orangensaison Valencias.

Durch das ägyptische Toshka-Projekt und der damit verbundenen Bewässerung der Alamein-Wüste mit Nilwasser hätten 600’000 Hektaren Wüste in Orangenfelder verwandelt werden können, heisst es im Bericht weiter. Durch diese Orangen-Flut aus Ägypten, auch auf den europäischen Markt, sei es ein Leichtes Spaniens Bauern unter Druck zu setzen und niedrige Preise zu erzwingen.

 

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