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E-Auto nimmt wieder Fahrt auf 

Im laufenden Jahr haben Schweizer wieder vermehrt Elektroautos gekauft. Der Branche geht die Entwicklung aber nicht schnell genug.

Schweizer Neuwagenkäufer wählen wieder vermehrt «Stromer». In den ersten neun Monaten des Jahres lag der Marktanteil bei 21 Prozent, über zwei Prozentpunkte höher als in der Vorjahresperiode.

Die Schweiz bewegt sich damit auf dem Niveau der Nachbarländer. In Frankreich, Österreich und Deutschland sind die Marktanteile ähnlich hoch.

Es geht aber noch mehr: In Dänemark sind zwei Drittel der Neuzulassungen E-Autos, in Norwegen beträgt der Elektro-Anteil gar 95 Prozent. Beide Länder fördern den Kauf von «Stromern» im Vergleich zur Schweiz grosszügig.

Branchenverband sieht E-Auto-Ziel skeptisch

Der Branchenverband Auto Schweiz gab sich in einer kürzlich veröffentlichten Mitteilung entsprechend unzufrieden. Das vom Bund formulierte Ziel, wonach 2025 die Hälfte aller Neuzulassungen Steckerfahrzeuge sein sollen, sei «alles andere als realistisch».

Präsident Peter Grünenfelder kritisierte, neue Abgaben wie die Vier-Prozent-Importsteuer und die geplante Zusatzbesteuerung ab 2030 würden die E-Mobilität bremsen, während andere Länder mit steuerlichen Anreizen und klaren Zielvorgaben voranschritten.

Krispin Romang, Direktor des Elektroautoverbands Swiss eMobility, stimmt Grünenfelder zu. «Der Markt würde deutlich mehr hergeben», sagt er. Sein Verband ging Anfang Jahr von einem Anteil von 28 Prozent aus.

Romang wirft dem Bundesrat vor, die E-Mobilität bewusst auszubremsen. Während etwa alle Nachbarländer bereits ein «Recht auf Laden» eingeführt hätten, habe die Schweiz dies erst auf Gesetzesebene angenommen. Das Recht erlaubt Mietern, in der Tiefgarage eine Ladebox zu installieren, ohne dass der Vermieter Widerspruch einlegen kann.

Schweiz besteuert zu streng

Auch bei der Besteuerung sieht Romang einen Nachteil: «Die Schweiz hat den Nachteil für elektrische Dienstwagen nie behoben, so wie es unsere Nachbaren schon längst gemacht haben.» Weil die Steuer für die private Nutzung des Geschäftswagens auf dem Neupreis berechnet wird, zahlen Fahrer von Elektroautos mehr, da die Fahrzeuge tendenziell teuer sind.

«Und nach der Importsteuer wird nun über eine weitere Abgabe diskutiert», so Romang. Mit der geplanten Ersatzsteuer für die Mineralölsteuer entstehe ein weiterer Nachteil für Elektrofahrzeuge.

Gleichzeitig hält er fest, dass sich die Ladeinfrastruktur positiv entwickle und die Fahrzeuge längst alltagstauglich seien. «Wer zu Hause laden kann, spart Zeit und Geld – und immer mehr erkennen diese Vorteile, nicht aus ökologischen, sondern aus praktischen Gründen.» Dennoch werde die Schweiz ihre Klimaziele im Verkehr nur erreichen, wenn sie die fossile Mobilität nicht mehr länger «gezielt» bevorzuge.

E-Autos auch ökonomisch sinnvoll

Tatsächlich sprechen neben praktischen auch vermehrt ökonomische Gründe für die «Stromer». Bereits heute liegen die Unterhaltskosten tiefer als bei Verbrennern und auch bei der Anschaffung werden die Elektroautos attraktiver.

Laut einer neuen Erhebung des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer liegt der durchschnittliche Aufpreis von einem Verbrenner zu einem vergleichbaren E-Auto derzeit bei rund 2200 Euro – so tief wie noch nie. Die Zahlen dazu stammen zwar aus Deutschland, Dudenhöffer geht jedoch davon aus, dass die Entwicklung auch auf die Schweiz zutrifft.

Kommentare (1)

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  • Kollege | 22.10.2025
    Der Wiederverkaufspreis eines E-Autos ist himmeltaurig. Da die Lebensdauer vom Akku, gemessen an der Gesamtlebensdauer des Autos nur knapp die Hälfte ausmacht, verliert es sehr schnell an Wert. Wer will ein Occasionauto mit 100'000 km, das vielleicht noch eine Reichweite im Winter von 150 bis 200 km hat?
    Unser Renault Zoe ist faktisch unverkäuflich.
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