„Katastrophale Wetterbedingungen“ haben der Land- und Viehwirtschaft in Spanien in den zurückliegenden sechs Monaten erheblich geschadet. Das hat der Bauernverband UPA Anfang vergangener Woche in Madrid berichtet und von der Regierung Hilfsmassnahmen für die Branche gefordert.
„Dieses Jahr hatten wir alles: Angefangen hat es mit Überschwemmungen im Winter, ab Frühlingsbeginn fehlte dann Wasser, im Mai litt das Land unter extrem hohen Temperaturen, und im Juni gab es Hagelstürme“, erklärte UPA-Sekretär Ignacio Senovilla. Nach vorläufigen Schätzungen hat es im ersten Halbjahr 2015 spanienweit allein durch Hagel auf 155'000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche Schäden gegeben. Trockenheit und Hitze hätten weiteren 298'000 ha zugesetzt, Überschwemmungen 170'000 ha.
Am stärksten unter den Wetterunbilden gelitten hätten die Reben und das Getreide. Laut jetzigem Untersuchungsstand seien landesweit 300'000 ha Getreide in Mitleidenschaft gezogen worden. Finanziell belaufe sich der Verlust für die Getreideproduzenten auf zusammen voraussichtlich 30 Mio. Euro, erläuterte Senovilla und wies darauf hin, dass noch nicht alle Zerstörungen analysiert seien. Daher müsse von weiterhin steigenden Schadenszahlen ausgegangen werden.
Die Viehhaltung leide vor allem unter dem wetterbedingten Futtermangel. Am grössten seien die Probleme im Westen Spaniens, aber auch im Südosten. Teilweise habe es in den Gebieten seit Anfang Mai keinen Regen mehr gegeben.