Das spanische Landwirtschaftsministerium stockt die Milchquote für die heimischen Produzenten um 261'000 Tonnen aus der nationalen Reserve auf. Wie das Ressort vorvergangene Woche mitteilte, will es damit die Betriebe dabei unterstützen, sich auf den Wegfall der Mengenregulierung im kommenden Jahr vorzubereiten.
Die Massnahme sei zum jetzigen Zeitpunkt entscheidend, weil viele Höfe zur Sicherung ihrer künftigen Wettbewerbsfähigkeit die Produktion derzeit ausbauten und weitere Lieferrechte benötigten. Ressortangaben zufolge können theoretisch insgesamt etwa 10'800 der landesweit etwa 18'000 Milchviehbetriebe von der Bereitstellung der nationalen Reserve profitieren.
Abgegeben würden zusätzliche Rechte an Höfe, die in der Saison 2013/14 ihre Quote zu mehr als 85 Prozent ausgeschöpft und keine Lieferrechte abgetreten hätten. Spaniens Landwirte teilten sich vor dem Rückgriff auf die nationale Reserve ein Kontingent von insgesamt etwa 6,2 Mio. t. Mit den daraus zugewiesenen Lieferrechten werden laut aktuellen Schätzungen des Ministeriums aber rund 60 Prozent der Höfe voraussichtlich nicht auskommen. Das Ressort ging dabei bislang von einer Überlieferung in Höhe von insgesamt bis zu 700'000 t aus.
Regionale Schwerpunkte der spanischen Milchproduktion liegen vor allem im Norden und Westen des Landes. Dort ist die Branche auch grösser strukturiert als in anderen Regionen der iberischen Halbinsel. So sind laut Informationen des Ministeriums in der autonomen Gemeinschaft Aragón im Durchschnitt 156 Kühe je Betrieb aufgestallt, spanienweit sind es im Mittel aber nur 37 Kühe.