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Ecopop: Arbeitgeberverband warnt vor Arbeitskräftemangel

Der Schweizerische Arbeitgeberverband ist alarmiert: Eine starre und tiefe Zuwanderungsquote, wie sie die Ecopop-Initiative verlangt, würde für riesige Lücken im Schweizer Arbeitsmarkt sorgen. Allein im Gesundheitswesen würden bis ins Jahr 2030 rund 110'000 Stellen unbesetzt bleiben.

sda |

 

 

Der Schweizerische Arbeitgeberverband ist alarmiert: Eine starre und tiefe Zuwanderungsquote, wie sie die Ecopop-Initiative verlangt, würde für riesige Lücken im Schweizer Arbeitsmarkt sorgen. Allein im Gesundheitswesen würden bis ins Jahr 2030 rund 110'000 Stellen unbesetzt bleiben.

«Eine Annahme der Ecopop-Initiative käme für unser Gesundheitswesen einem Totalschaden gleich,» sagte Rita Ziegler, Vorsitzende der Spitaldirektion Universitätsspital Zürich, am Freitag vor den Medien in Zürich. Der Arbeitskräftemangel sei eine der grossen Herausforderungen der Schweizer Wirtschaft, betonte Valentin Vogt, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbands.

Wirtschaftswachstum weniger hoch

Um sich Klarheit über den Arbeits- und Fachkräftebedarf zu verschaffen, hat der Arbeitgeberverband von der Universität Basel eine Studie erstellen lassen. Untersucht wurden beispielsweise die Entwicklung in verschiedenen Branchen, unterschiedliche Bildungsniveaus und wo im Inland noch ungenutztes Potenzial brach liegt.

Abgeklärt wurden dabei auch verschiedene Szenarien für die Nettozuwanderung. Bei stark eingeschränkter Nettozuwanderung, wie sie die Ecopop-Initiative fordert, könne das derzeitige Wirtschaftswachstum von jährlich 2 Prozent nicht mehr realisiert werden, sagte Conny Wunsch, Leiterin der Abteilung Arbeitsmarktökonomie Universität Basel, welche die Studie erstellt hat.

Massiver Arbeitskräftemangel im Gesundheitswesen

Von einem Mangel an Arbeitskräften, vor allem solchen mit einem Lehr- oder Hochschulabschluss, wären laut Studie praktisch alle Branchen betroffen. Die grössten Lücken zeigen sich im Gesundheitswesen. Hier würden bei Annahme der Ecopop-Initiative bis ins Jahr 2030 rund 110'000 Stellen unbesetzt bleiben.

Es sei «einfach nicht wahr», dass mit einer Ausbildungsoffensive und der optimalen Ausschöpfung des inländischen Potenzials die Lücken geschlossen werden könnten, sagte Rita Ziegler. Das Gesundheitswesen benötige jährlich 10'000 neue ausländische Gesundheitsfachkräfte, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.

Bei den Ingenieurberufen würden bei einer Umsetzung der Ecopop-Initiative bis 2030 mindestens 25'000 Arbeitskräfte fehlen, im Bildungsbereich mindestens 20'000. Ähnlich grosse Lücken erwartet die Studie beispielsweise auch bei den Technikern, im Bereich Marketing, Treuhand und Tourismus.

Zu wenig Hochschulabsolventen

Besonders problematisch ist laut Studie der zukünftige Mangel bei Fachkräften mit Hochschulabschluss. Selbst eine flexible Nettozuwanderung könnte hier den Arbeitskräftemangel nicht beheben. Zusätzlich müssten mehr eigene Fachkräfte ausgebildet und bestehende Potenziale besser genutzt werden, beispielsweise indem Teilzeitbeschäftigte ihr Pensum erhöhen oder ältere Arbeitnehmer länger im Betrieb bleiben.

Dass sich die Chancen für über 55-jährige Arbeitslosen durch Ecopop verbessern, hält Urs. W. Berner, CEO der Urma AG, für einen Trugschluss. Ausländer seien nicht deren Konkurrenz. Und Ecopop sei ein Angriff auf den Werkplatz Schweiz. «Wenn wir keine Mitarbeitenden bekommen, müssen wir die Produktion verlagern,» sagte er. Und wenn die Wirtschaft schrumpfe, werde es noch schwerer, eine Stelle zu finden.

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