Was früher als Arbeitshemd der Bauern galt, ist heute im Trend. Der Edelweiss-Boom erreicht einen neuen Höhepunkt. Dies bestätigt der jüngste Grossanlass, das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (Esaf) in Burgdorf.
Tausende, und bei Weitem nicht nur bäuerliche Besucher, trugen Kleider oder Accessoires im Edelweisslook. Jeder kennt und viele lieben ihn, der Look ist längst zum unverkennbaren Erkennungsmerkmal für die Landwirtschaft geworden. Das sei aber nicht immer so gewesen, betont Sandra Helfenstein, Pressesprecherin des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV). Vor zehn Jahren sei dieses Kleidungsstück praktisch aus der Öffentlichkeit verschwunden gewesen.
Früher habe man oft versucht, zu verbergen, dass man Bauer ist, man habe sich sogar dafür geschämt. Im Jahr 2004 startete der SBV im Rahmen von «Gut, gibt’s die Schweizer Bauern» eine Plakat- und Inseratenkampagne mit Prominenten im Edelweisshemd. Eine Umfrage ergab damals, dass vor allem zwei Dinge mit dem Edelweisshemd verbunden würden, Schwingen und Landwirtschaft. «Dank dieser Kampagne, aber auch dank dem gestiegenen Selbstwertgefühl der Landwirte wird das Hemd heute wieder mit erhobenem Haupte getragen», sagt Helfenstein. Dabei seien die kühnsten Erwartungen des SBV übertroffen worden. Selbst Migros-Chef Herbert Bolliger wurde in Burgdorf im Edelweisshemd gesichtet.


