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EHEC-Auswirkungen halten an

Die Krise im Zuge der Infektionen mit Enterohämorrhagischen Escherichia-coli-(EHEC)-Bakterien im vergangenen Jahr belastet weiterhin die Gemüseproduzenten und -händler in Europa.

 

 

Die Krise im Zuge der Infektionen mit Enterohämorrhagischen Escherichia-coli-(EHEC)-Bakterien im vergangenen Jahr belastet weiterhin die Gemüseproduzenten und -händler in Europa.

Das ist auf der Internationalen Messe für Früchte- und Gemüsemarketing, Fruit Logistica, vergangene Woche in Berlin deutlich geworden. Die Landwirtschaftsministerin der spanischen Region Andalusien, Clara  Aguilera , berichtete von dem „katastrophalen Imageverlust“ der Branche, speziell in Südspanien, und mahnte künftig einen verantwortungsvollen Umgang mit Informationen und Warnungen im Zuge von Lebensmittelskandalen an. Die Krise habe alle Regionen Europas hart getroffen. Es sei schwierig, das verlorengegangene Vertrauen zurückzugewinnen. Für die Zukunft wünscht sich Aguilera ein EU-einheitliches Vorgehen mit einer aktiveren Rolle der EU-Kommission. Einzelne Länder oder gar Regionen sollten in ihren Augen keine allumfassende Verzehrwarnung ohne irgendwelche Belege aussprechen dürfen. Die Unschuldsvermutung dürfe nicht einseitig aufgekündigt werden. Entscheidungsgrundlage der Behörden müssten Laborergebnisse sein. Als problematisch bezeichnete die Landwirtschaftsministerin die unterschiedlichen Krisenprotokolle in den verschiedenen Ländern. Diese müssten aneinander angepasst werden. Von der Kommission erwartet Aguilera eine schnellere Reaktion. Außerdem sollte Brüssel sicherstellen, dass andere Länder die Warnungen nicht als versteckte Handelsbeschränkungen benützten.

Zusammenhalt angemahnt

Ein einheitliches Vorgehen fordert auch der EU-Dachverband der Frischwarenerzeuger (Freshfel). Seine Vertreterin Raquel   Izquierdo   de   Santiago  bemängelte die unzureichende Zusammenarbeit zwischen Behörden und Branche sowie den Anbauregionen untereinander. Unverständnis zeigte sie darüber, dass Branchendaten nicht genutzt worden seien. Auch sei der Sektor an der Problemlösung kaum beteiligt gewesen. Dabei hätte er an einem schnellen Vorgehen ein ureigenes Interesse gehabt. Es sei außerdem nicht zielführend gewesen, das einzelne Länder oder Anbaugebiete ihre Unschuld und Produktsicherheit pauschal, ohne Untersuchungen, in den Vordergrund geschoben hätten. Ebenso ungünstig sei der sofortige Ruf der Produzenten nach Entschädigung, ohne die Erkrankungen und Todesfälle der Menschen zu berücksichtigen, aufgenommen worden. Izquierdo de Santiago betonte, es werde Jahre dauern, ehe die Preise und das Vertrauen wieder auf dem Vorkrisenniveau lägen. Als Zukunftsaufgabe benannte die Verbandsvertreterin des Weiteren Aufklärung über den Umgang mit Lebensmitteln über alle Produktarten hinweg; darunter fielen auch Hygienemaßnahmen. Die Behörden sollten vorsichtig agieren und Warnungen nicht ohne Belege aussprechen. Izquierdo de Santiago sprach sich zudem für eine bessere Kommunikation zwischen öffentlichen Stellen und der Branche aus. Die verfügbaren Daten sollten genutzt werden und man solle sich aufeinander verlassen. Ferner müsse auch die Ebene des Einzelhandels stärker eingebunden und über zusätzliche Tests diskutiert werden.

Geringeres Angebot denkbar

Der Präsident des Deutschen Fruchthandelsverbandes, Dieter  Krauß , hatte zur Messeeröffnung bereits auf den anhaltenden negativen Preiseffekt der EHEC-Krise hingewiesen. Slogans wie „Geiz ist geil“ wirkten sich zusätzlich auf den Lebensmittelbereich aus. Es sei ein Trugschluss wie in Deutschland zu glauben, man könne immer bessere und sichere Lebensmittel zu immer günstigeren Preisen bekommen. Insbesondere in den bevölkerungsreichen Schwellenländern akzeptierten die Verbraucher dagegen angemessene Preise für gute Ware. Daher würden die potentiellen Exportländer ihre Frischware eher im eigenen Land vermarkten oder in jenen Regionen, in denen höhere Preise erzielt werden könnten. Damit büße Europa und insbesondere Deutschland seine Attraktivität als Absatzland erheblich ein. Krauß zeigte sich überzeugt, dass, wenn kein Umdenken stattfinde, es in Deutschland künftig nicht mehr die derzeit gewohnte Arten- und Sortenvielfalt geben werde

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