Der lange und heisse Sommer hat dem Schweizer Eiermarkt zu schaffen gemacht. Die Nachfrage steigt nur langsam wieder an. Im Ausland hat man mit hohen Futtermittelkosten und der Vogelgrippe zu kämpfen. Importeier sind zwar vorhanden, kosten aber sehr viel.
Der Absatz von Schweizer Eiern will nicht so richtig ins Laufen kommen und steigt nur langsam wieder an. Grund dafür sind laut Gallo Suisse, Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten, die Reiselust der Bevölkerung und der lange und sehr heisse Sommer.
Für die kommenden Wochen rechnet man damit, dass der Absatz über den Detailhandel wieder zunehmen wird, heisst es in einer Mitteilung. Auch via Gastronomie sei nun eine Absatzsteigerung erkennbar.
Nachfrage bei Direktvermarktung variiert sehr stark
«Die Nachfrage bei den Produzenten, die ihre Eier direkt vermarkten, variiert sehr stark. Gewisse spüren eine leichte Erholung, während sich die Lage bei anderen nicht normalisieren will», schreibt Gallo Suissse.
Im Biobereich war die Nachfrage über die Sommermonate saisonal bedingt tief. Aktuell ziehen die Absätze wieder an und es wird eine stabile Situation bis Ende 2022 erwartet. Die Abverkäufe werden im zweiten Halbjahr über dem Niveau vom 2021 liegen, prognostiziert die Produzentenorganisation.
Die Versorgungslage sei fast über das ganze Sortiment an Schweizer Eiern gut. Bei braunen Eiern der Klassen L und XL ist laut Mitteilung die Nachfrage wie jedes Jahr um diese Zeit sehr hoch und das Angebot knapp.
Vogelgrippe nicht bekämpft
Der Ukrainekrieg hat derweilen immer noch einen grossen Einfluss auf die Marktsituation im Ausland. Als Folge des Krieges sind die Futtermittelpreise in einigen Ländern um bis zu 40 Prozent angestiegen.
Weiter hat der starke Vogelgrippe-Druck, vor allem in den Niederlanden, Auswirkungen auf den europäischen Eiermarkt. «Noch nie gab es im Sommer so viele Vogelgrippefälle wie im 2022», schreibt Gallo Suisse. Fast wöchentlich kommt es zu neuen Fällen, allein im August mussten über 635'000 Hennen aufgrund der Vogelgrippe gekeult werden.
Weniger Hennen und teurere Eier
Insgesamt gingen die Legehennenbestände gegenüber den Vorjahren deutlich zurück, auch weil teilweise Ställe wegen nicht gedeckter Kosten oder fehlender Aufzuchtplätze für die Hähne leer bleiben.
Die Preise für Importeier liegen teilweise mehr als 50% über jenen der Vorjahre. Trotzdem ist die Versorgungslage bei den Konsumeiern aller Haltungsformen (Bio, Freiland- und
Bodenhaltung) grundsätzlich gewährleistet, jedoch sind die Preise gegenüber den Vorjahren sehr hoch.