Kleinbauern vereinigen nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) etwa ein Drittel der weltweiten Lebensmittelproduktion auf sich.
Wie die Organisation mit Verweis auf eine aktuelle Studie mitteilte, gehören zu dieser Betriebsgrössenklasse mit weniger als 2 ha etwa 80 % der weltweit insgesamt mehr als 608 Millionen Agrarbetriebe. Sie bewirtschaften allerdings nur 12 % der globalen landwirtschaftlichen Nutzfläche. Derweil verfügen landwirtschaftliche Betriebe in der Grössenklasse von mehr als 1’000 ha über fast 40 % der weltweiten Agrarfläche.
Der Beitrag der Kleinbauern zur Erzeugung von Lebensmitteln sei in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich, so die FAO. Beispielsweise belaufe sich ihr Produktionsanteil in China auf 80 %, während sie in Brasilien und Nigeria nur auf Prozentsätze im niedrigen einstelligen Bereich kämen.
90 Prozent sind Familienbetriebe
Der stellvertretende Direktor der FAO-Wirtschaftsabteilung und Mitautor der Studie, Marco Sánchez, hob hervor, dass der Begriff „Kleinbetriebe“ und „Familienbetriebe“ nicht gleichbedeutend verwendet werden sollte.
„Die Mehrheit der landwirtschaftlichen Familienbetriebe ist zwar klein, aber einige sind grösser und sogar sehr gross“, erklärte der Fachmann. Rund 90 % der landwirtschaftlichen Betriebe weltweit seien Familienbetriebe.
Auf sie entfielen 70 % bis 80 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche auf der Erde und 80 % des Wertes der globalen Agrarerzeugung. Im Ländervergleich gehe eine steigende durchschnittliche Betriebsgrösse mit einem höheren durchschnittlichen Einkommen einher.
Kleinbetriebe steigen
Allerdings stellten die Fachleute für die USA und Brasilien - als wichtige Agrarländer nicht allein eine zunehmende Zahl an Grossbetrieben, sondern auch eine wachsende Zahl an Kleinbetrieben fest. Ob dies auf eine zunehmende wirtschaftliche Disparität oder auf einen Boom von regional erzeugten und verbrauchten Lebensmitteln hindeute, müsse noch erforscht werden, so die FAO-Fachleute.
Die Studie biete Orientierung bei der Gestaltung von politischen Massnahmen zur Unterstützung von Familienbetrieben, zur Erhöhung der Produktivität von Kleinbetrieben, zur Verbesserung der Lebensbedingungen in ländlichen Räumen sowie zur Bekämpfung von Hunger und Armut. Die Publikation kann im Internet kostenlos heruntergeladen werden.