Keine Spur von Altweibersommer, goldenem Oktober oder Martinisommer: Der Herbst 2013 war trüb und nass. Gleichzeitig war es aber wärmer als im langjährigen Durchschnitt.
Für Sonnenanbeter waren die letzten drei Monate eine herbe Enttäuschung. Auf der Alpennordseite war es seit 2002 der sonnenärmste Herbst, in Locarno muss man in den Annalen sogar bis ins Jahr 1993 blättern bis man einen ähnlich grauen Herbst findet, wie SF Meteo am Donnerstag mitteilte.
Nur gerade während 347 Stunden zeigte sich die Sonne auch in Lugano. Besonders trüb fiel in Lugano der Oktober aus, der mit 53 Stunden der grauste seit mindestens 1959 war.
Schon im Frühling ein Sonnenscheindefizit
Ärgerlich ist der trübe Herbst auch, weil schon die Periode zwischen Januar und Mai beidseits der Alpen ein grosses Sonnenscheindefizit aufwies. An vielen Orten war es seit mehr als 30 Jahren der trübste Frühling.
Dazwischen wurde die Schweiz allerdings von einem extrem sonnigen Sommer verwöhnt. In Zürich war es nach 2003 der zweitsonnigste Sommer seit mehr als 100 Jahren.
Überdurchschnittliche Niederschlagsmengen
Der Herbst 2013 zeichnete sich aber auch durch grosse Niederschlagsmengen aus. Praktisch in der ganzen Schweiz war es zu feucht. An vielen Orten betrug der Niederschlagsüberschuss rund 30 Prozent. Sehr nass war es unter anderem am 8. September, als in Brissago in nur rund 12 Stunden 180 Millimeter Regen fielen.
Trotz einem Sonnenscheindefizit und überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen war es im Herbst 2013 alles andere als zu kühl, sondern im Vergleich zur Referenz der Jahre 1961 bis 1990 rund 1 bis 1,5 Grad zu warm.
Bemerkenswert waren vor allem auch die Extremwerte. In der ersten Septemberwoche konnten Hitzetage registriert werden, also Temperaturen zum Teil oberhalb der 30 Gradmarke.