/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Ein Gruyère wie kein anderer

Für guten Käse gibt Michael Spycher alles. Das ist seine Passion. Am World Championship Cheese Contest in Madison USA lässt er die gesamte Konkurrenz hinter sich und holt den Weltmeistertitel.

 

Für guten Käse gibt Michael Spycher alles. Das ist seine Passion. Am World Championship Cheese Contest in Madison USA lässt er die gesamte Konkurrenz hinter sich und holt den Weltmeistertitel.

Er ist gut, sein Le Gruyère AOP. Aussergewöhnlich gut sogar. Wer ihn kennt, nennt ihn Spycher Michu. Er sei  «ennet dem Hoger» in Bleienbach im Oberaargau aufgewachsen, ehe er vor bald einem Vierteljahrhundert mit seiner Frau Monika die Käserei Fritzenhaus im Hornbachgraben übernommen habe, erzählt er. Wie seine beiden Brüder sei er Käser geworden, so der vierfache Vater. «Unsere älteste Tochter besucht zurzeit die Käser-Fachschule in Sursee. Die jüngere ist Köchin im Bündnerland. Der ältere Sohn lernt Landwirt und der Jüngste will Metzger werden. Bei uns verhungert niemand», lacht er.

Wiederholungstäter

Der Spycher Michu hat gut lachen. Vor zwölf Jahren hat er die Sensation ins Emmental geholt, den weltbesten Käse gemacht zu haben. Dies fanden die Experten des World Championship Cheese Contests  an der Käse-Leitmesse in Madison,  im amerikanischen Dairystaat Wisconsin. Das spornte ihn an, wiederholt einen Gruyère nach Übersee zum Jurieren zu schicken. «Auf eigene Kosten», weiss er. Doch er schaffte, was bisher noch keinem gelang: Wieder war sein Le Gruyère AOP der Beste. Mehr noch, er gehörte zu den Top-20-Finalisten.

«Ich erhielt Anrufe, ich sei bei den Besten.» Er habe beschwichtigt, schon gut, da seien ja noch 19 andere. Doch das Unglaubliche wurde wahr: Spycher darf sich erneut Käse-Weltmeister nennen. 3667 Teilnehmer hatten ein Muster eingereicht. Gerade 49 geworden, bleibt er bescheiden und meint: «Das sind alles Top-Produkte. Ein solcher Titel macht sicher Freude. Er bringt Anerkennung, aber keine Bevorzugung.» Ob er die Auszeichnung persönlich abholen kann, steht allerdings nicht gerade in den Sternen, aber in der Gunst von Mr President Trump, ob er Europäer einreisen lässt.

Wie er den Käse aussuche, den er in den Wettbewerb schickt? Wieder setzt Spycher sein Lächeln auf: «Ich bin da einfältig, bin keiner, der eine  Tag lang mit dem Käsehammer klöpfelt. Wir haben einen schönen Laib herausgenommen, angeschnitten und probiert. Da war noch ein zweiter von derselben Charge. Den haben wir geschickt.»

Seit 77 Jahren

Und weshalb Gruyère in Wasen im Emmental? «1943 hatte die Käserei zu wenig Wintermilch für  den Emmentalerkäse. So stellte man der damaligen Käseunion ein Gesuch, Gruyère produzieren zu können. Dann wurden die Satellitenkäsereien geschaffen, und wir erhielten ein festes Käsekontingent von 70000 kg.» Heute verarbeitet Spycher mit drei Fest- und zwei Teilzeitmitarbeitenden jährlich 1,4 Mio. Kilo Milch neben Gruyère zu Spezialitäten, von denen der Hornbachkäse der bekannteste ist.

13 Bauern, wovon 11 Gruyère-zertifiziert, liefern das weisse Gold. 2013 wurde die «Schatzkammer», wie er den Käsekeller nennt, gebaut. Der «Schmierfink» sei dort sein bester Arbeiter. So nennt er den Roboter, der mindestens drei Arbeitskräfte ersetzt. Seine Frau Monika ist die Seele des überschaubaren, aber gepflegten Ladens, der gut frequentiert ist. Auch die Bestellungen und die Auslieferungen gehen durch ihre Hände. Und wenn die Jungmannschaft zuhause ist, packt auch sie mit an. «Die Käsepflege und die Qualität der Milch sind das A und O, gibt Spycher zu verstehen.» Und dass der beste Käse ins Ausland verkauft werde, sei ein Klischee von früher. «Bei uns bekommt man ihn.» Allerdings, über die Händler Gourmino und vom Chäser gelangt ungefähr jeder achte Käse nach Übersee.

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Habt Ihr euren Mais geerntet?

    • Ja:
      33.97%
    • Nein:
      36.86%
    • Teilweise:
      21.84%
    • Habe keinen Mais:
      7.34%

    Teilnehmer insgesamt: 1731

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?