Laut der Dachorganisation der Schweizer Milchproduzenten SMP ist der Milchkuhbestand im Jahr 2024 stabil geblieben. «Seit einem Jahr bleibt der Milchkuhbestand auf demselben Niveau und es ist davon auszugehen, dass es sich um eine Trendwende handelt», erklärt Nora Jungo von der SMP.
Im Oktober 2024 lag die Zahl der Milchkühe bei 521’639, was im Vergleich zum Vorjahr einen minimalen Rückgang von lediglich 0,1 Prozent entspricht. Die Anzahl Milchbetriebe hingegen zeigt weiterhin einen leichten Rückgang – ein Trend, der sich seit Jahren fortsetzt.
«Die verbleibenden Betriebe werden im Durchschnitt grösser und produzieren insgesamt etwa gleich viel Milch», führt Nora Jungo aus. Die Milchmenge blieb in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren.
Von Januar bis September betrug die kumulierte Produktion 2'534’517 Tonnen, was einer leichten Abnahme von 0,2 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht. Gegenüber 2022 blieb die Produktion nahezu unverändert.
Stabile Milchpreisentwicklung und Nachfrage
Der Milchpreis hat sich 2024 stabilisiert, nachdem er seit dem Frühjahr 2023 einen Rückgang verzeichnet hatte. «Der Preis für Molkereimilch liegt stabil bei etwa 69 Rappen pro Kilogramm», berichtet Nora Jungo. Der Preis für Käsereimilch blieb unverändert, während der Preis für Biomilch ab Mitte des Jahres leicht gestiegen ist. Insgesamt zeigt sich der Markt von einer gewissen Stabilität geprägt, wenngleich auf einem leicht tieferen Niveau als im Vorjahr.
Die Nachfrage nach Milchprodukten zeigt 2024 unterschiedliche Entwicklungen. «In der Schweiz blieb der Pro-Kopf-Gesamtverbrauch stabil bei über 350 Kilogramm pro Kopf», so Nora Jungo. Damit liegt die Schweiz weiterhin deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 119 Kilogramm.
Allerdings verzeichnete der Konsum von Trinkmilch einen Rückgang, während Milchmischgetränke und proteinangereicherter Quark steigende Nachfrage zeigten. Besonders bei Letzterem war ein starkes Wachstum zu beobachten. Weltweit nahm der Gesamtkonsum von Milchprodukten ebenfalls deutlich zu.
Situation auf dem Schweizer Milchmarkt
Der Buttermarkt blieb 2024 weiterhin angespannt. Ende November lagen die Butterlager bei über 5’000 Tonnen. Um die Lager zu entlasten, sollen in den kommenden Monaten maximal 1’500 Tonnen Butter und 1’500 Tonnen Rahm exportiert werden. «Die hohen Butterpreise an den internationalen Börsen bis Mai 2025 bieten eine finanzielle Entlastung für diese Regulierungsmassnahme», erklärt Nora Jungo.
Auf dem Käsemarkt konnten die Exporte in den ersten neun Monaten des Jahres gesteigert werden, insbesondere nach Deutschland mit plus 14 Prozent), Italien mit plus 7 Prozent und Spanien und Portugal mit plus 54 Prozent.
Der grösste Zuwachs war bei Halbhart- und Hartkäse sowie Frischkäse wie Mozzarella und Quark zu verzeichnen. Allerdings gab es auch rückläufige Exporte bei Emmentaler AOP mit gut minus 9 Prozent und anderen Käsesorten mit gut minus 21 Prozent.
Die Importe von Käse und Frischkäse nahmen mengenmässig ebenfalls zu, vor allem aus Italien, den Niederlanden und Deutschland.