/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Ein Museum für edle Brände

In Pruntrut wurde vor einem Vierteljahr das Schweizer Obst- und Brennereimuseum von nationaler Bedeutung

eröffnet. Wie ein «Schuelreisli» des Bundesrates dazu Anstoss gab, erfahren Sie in diesem Beitrag.

 

In Pruntrut wurde vor einem Vierteljahr das Schweizer Obst- und Brennereimuseum von nationaler Bedeutung

eröffnet. Wie ein «Schuelreisli» des Bundesrates dazu Anstoss gab, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Dass ein Härdöpfeler aus Kartoffeln gemacht wird, dürfte offensichtlich sein. Doch wie verwandelt sich dieses landwirtschaftliche Produkt in ein Getränk, das im Französischen als «eaux de vie», also als Lebenswasser bezeichnet wird?

Diese und viele weitere Fragen rund um Früchte und deren Destillation beantwortet das Schweizer Obst- und Brennereimuseum «Ô Vergers d'Ajoie» in Porrentruy JU. «Das Museum ist ein Zentrum von nationaler Bedeutung, welches alle Aspekte des Fruchtanbaus und der Destillation beleuchtet», beschreibt Pierre Schaller, Präsident der Museumsstiftung, das neue Ausflugsziel für Familien und Edelbrandinteressierte. 

Kunstvolle Brennapparate

Das Museum befindet sich auf dem Grundstück des Obstbauern Alain Perret, der seine Plantagen auch gleich mit in das Konzept einbindet. Ein Lehrpfad wird den Ursprung des Edelbrandes, also die Baumkulturen und die Blüten der Früchte erläutern.

Der zweite Teil der Ausstellung, die Halle der Brennapparate, ist der Geschichte der Schnapsbrennerei in der Schweiz gewidmet. Eine audiovisuelle Präsentation lässt den Besucher auch in eine Zeit reisen, in der die Qualität des Schnapses noch weit von jener von heute entfernt war. In dieser Halle werden auch einige der schönsten Destillierkolben ausgestellt, welche das Team um Pierre Schaller zusammengetragen hat. 

Alles ums Obst

Die Tour geht weiter in der Obstscheune. Eine interaktive Ausstellung führt durch die Geschichte und Kultur der fünf wichtigsten Schweizer Früchte. Dort wird aufgezeigt, wie sich Früchte auch ohne Gärprozess transformieren lassen. Im Branntweinkeller findet sich die grösste Auslese an prämierten Schweizer Branntweinen aus allen Kantonen.

Eine Obstgarten-Halle lädt zu Degustationen und Workshops ein. Im Hofladen lassen sich schliesslich die im Museum erkundeten und viele andere Produkte aus der Region auch gleich erstehen. 

Nationale Bedeutung

Die nationale Bedeutung, die dem Museum zukommt, geht bis in die 1950er Jahre zurück. Damals haben die Bauern sehr viel Schnaps produziert mit teils katastrophaler Qualität. Dies hatte sich negativ auf die Gesundheit der Bevölkerung ausgewirkt. Die Eidgenössische Alkoholverwaltung (EAV) sah sich gezwungen, Destillierkolben zu beschlagnahmen.

Der Präsident der Museumsstiftung Pierre Schaller, der damals für die EAV arbeitete, begann diese zur Zerstörung bestimmten Kunstwerke aus Kupfer vorerst zur Seite zu legen und hat mit der Zeit über 200 Exemplare zusammengetragen. Als Otto Stich und Jean-Pascal Delamuraz 1987 auf einem «Schuelreisli» des Bundesrates vom Schicksal der Destillierkolben vernahmen, wollten sie diese Sammlung unbedingt erhalten. Diese wurde dann der jurassischen Regierung übergeben mit der Auflage, sie in einem Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 

Um das Museum familienfreundlicher zu gestalten, wurde das Konzept um die Früchte und deren Transformation in nicht-alkoholische Produkte erweitert. «Unsere Vision ist es, uns auf nationaler Ebene als Museum in den Bereichen Obst und Destillation zu behaupten», beschreibt Michel Thentz, Vizepräsident der Stiftung, die Ziele von «Ô Vergers d'Ajoie».

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Habt Ihr euren Mais geerntet?

    • Ja:
      30.09%
    • Nein:
      49.07%
    • Teilweise:
      15.28%
    • Habe keinen Mais:
      5.56%

    Teilnehmer insgesamt: 432

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?