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Ein Traktor auf Stelzen

Er sieht aus wie eine Ameise, neigt sich erstaunlich weit zur Seite und bietet Weinbauern neue Möglichkeiten der mechanisierten Bearbeitung: der neue Stelzentraktor Ohard.

Rosmarie Brunner-Zürcher/röt |

 

 

Er sieht aus wie eine Ameise, neigt sich erstaunlich weit zur Seite und bietet Weinbauern neue Möglichkeiten der mechanisierten Bearbeitung: der neue Stelzentraktor Ohard.

Im Luzerner Hinterland wurde in den letzten Wochen und Monaten fieberhaft gearbeitet. «20 Nächte hat das Techniker-Team durchgearbeitet, um den Pressetermin von heute Dienstag einzuhalten», sagte Kilian Rölli von der Firma Fobro-Kress aus Hüswil LU an der Präsentation des neuen Stelzentraktors bei der Langnauer Firma Dettwiler.

Das Ziel ist erreicht: Die staksige Ameise mit den schier unzähligen Möglichkeiten von Boden- und Pflanzenbearbeitung in Baumschulen und im Rebberg mit Abgasen, die laut Rölli «sauberer sind als die Luft, die der Motor ansaugt», ist kurz vor der Agritechnica fertigt geworden und in Hannover erstmals einem internationalen Publikum vorgestellt worden. 

Vier Lenkungsarten

Der Ohard ist mit einem 130-PS-Motor (Tier4-Motor) ausgerüstet, wiegt 7 Tonnen, verfügt über Front-, Heck-, Allrad- und Hundeganglenkung und meistert laut Hersteller Steigungen bis 30 Prozent. Alle Zusatzgeräte können mittels Standardanbau auf einfache Weise angeschlossen werden.

Mehr als Teamwork

Am Anfang des Projektes stand die Idee, und diese kam aus der Praxis: Weinbauern wandten sich auf der Suche nach einer rationellen Maschine für ihre Rebberge an die Fobro-Kress, die Spezialmaschinen für die Landwirtschaft herstellt.

Kilian Rölli ging über die Bücher. «Bald war klar: Auf dem Markt besteht eine Nachfrage für solche Traktoren, denn für grosse Hersteller ist diese Nische nicht interessant.» Doch das Projekt war für die Fobro-Kress eine Nummer zu gross; dank Vermittlung durch die Neue Regionalpolitik (NRP), einem Projekt von Kantonen und Bund, fand Rölli die passenden Partner.

Neben der Fobro-Kress sind dies die Dettwiler AG, die auf hochkomplexe, anspruchsvolle Blech- und Schweiss-Konstruktionen spezialisiert ist, das Engineeringbüro Innovjs, die Schaffer-Moser AG, die sich auf mechanische CNC-Auftragsfertigung spezialisiert hat, und das Beratungsunternehmen MTS Solution AG für Strategie und Marketing.

Unternehmen gegründet

Die Unternehmen gründeten die Hinterland International AG und machten sich an die Entwicklung und Umsetzung des Ohard. Innerhalb eines guten Jahres wurde der Spezialtraktor fertig – dank optimaler Zusammenarbeit und Konzentration auf Kernkompetenzen jeder Firma.

Unterstützung

Ziel ist, während der nächsten Jahre 50 Stück herzustellen; das würde alleine der Dettwiler AG neun neue Arbeitsplätze bescheren.

Insgesamt kosten Entwicklung und Markteinführung des Ohard über zwei Millionen Franken – zu viel für die Hinterland International AG. Doch weil das Projekt die Verantwortlichen bei NRP (Neue Regionalpolitik) überzeugt hat und der Vorgabe entspricht, nicht nur einen einzelnen Betrieb zu fördern, wird es unterstützt.

Dieser Artikel erschien in der Zeitung "Schweizer Bauer". (Ausgabe vom Samstag, 19. November 2011).

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