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Einbussen bei weniger Pflanzenschutz

 

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat bei der Fachhochschule Südwestfalen ein Gutachten zum Verordnungsvorschlag der EU-Kommission bezüglich der nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR - Sustainable Use Regulation), der mitunter ein Totalverbot in sensiblen Gebieten vorsieht, in Auftrag gegeben. 

 

Die Ergebnisse einer Studie bzgl. der nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) liegen nun vor und zeigen massive Auswirkungen auf den klassischen Acker-, Obst-, Gemüse- und Weinbau in Schutzgebieten sowie deutliche Ertrags- und Einkommenseinbussen für die landwirtschaftlichen Betriebe.

 

«Das Gutachten macht deutlich, dass die EU-Kommission mit ihren weltfremden Plänen zur Pflanzenschutzmittelreduktion nicht nur die Existenz zahlreicher landwirtschaftlicher Betriebe massiv gefährdet, sondern auch die sichere Nahrungsmittelversorgung in Europa leichtfertig aufs Spiel setzt», betont DBV-Präsident Joachim Rukwied.
 
Die deutschen Bauern und Bäuerinnen seien bereit, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln so weit wie praktisch möglich zu reduzieren und hätten in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Fortschritte erzielt. «Es braucht dafür jedoch intelligente und vor allem umsetzbare Lösungen, mit denen die EU auch ihrer Verantwortung bei der Ernährungssicherung gerecht werden kann. Pauschale Reduktionsziele und Komplettverbote sind der gänzlich falsche Ansatz», so Rukwied.
 
In dem Gutachten wurden die Auswirkungen des SUR-Entwurfs auf die betrieblichen Ergebnisse von Acker-, Futter- und Gemüsebaubetrieben sowie die Folgen für das Anbauspektrum in den betroffenen Gebietskulissen ermittelt. Demnach sind auf Standorten mit hohem Ertragspotenzial Einkommensminderungen von rund 50% zu erwarten. Auf schwächeren Standorten wäre Ackerbau mittelfristig nicht mehr wirtschaftlich tragfähig.

 

Insbesondere der Anbau von Kartoffeln und Raps sowie der Gemüseanbau müssten infolgedessen vielfach eingestellt werden, heisst es in dem Gutachten. Der in Deutschland ohnehin bereits geringe Selbstversorgungsgrad bei Gemüse würde weiter sinken. Auch Futterbaubetriebe müssten je nach Flächenausstattung und Pflanzenschutzintensität mit Ertragsminderungen und somit Grundfutterknappheit rechnen, welche die Betriebe innerbetrieblich nicht vollständig kompensieren könnten.

 

Einbussen auf guten Standorten am höchsten

 

Laut dem Verfasser des Gutachtens, Friedrich Kerkhof von der Fachhochschule Südwestfalen, sind auf den guten Ackerbaustandorten die Einkommensminderungen bei den wirtschaftlich bedeutendsten Früchten Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben und Weizen am höchsten. «Der Anbau von Kartoffeln ist nicht mehr wirtschaftlich, die relative Wettbewerbsfähigkeit von Mais nimmt dagegen zu. Im Ackerbau auf Standorten mit einem niedrigen Ertragspotenzial ist ein Verzicht auf den chemischen Pflanzenschutz wirtschaftlich nicht tragfähig. Im Gemüseanbau steigt das Anbaurisiko durch Schädlinge und Schadpilze erheblich an. Bei Verzicht auf den chemischen Pflanzenschutz wird der Anbau vieler Gemüsearten aufgegeben oder lohnt sich nur bei sehr hohem Preisniveau», erklärt Kerkhof.
 
Der EU-Abgeordnete Alexander Bernhuber sieht mit der Studie vorangegangene Prognosen und Befürchtungen bestätigt. «Ein pauschaler Verzicht auf Pflanzenschutzmittel würde zu Produktionsrückgängen und finanziellen Einbußen führen. Eine solche Politik der EU-Kommission fördert das Bauernsterben und stürzt uns in die Abhängigkeit von Drittstaaten. Die Kommission darf sich hier nicht aus der Verantwortung ziehen. Das Gutachten unterstreicht erneut, dass Pflanzenschutzmittel unverzichtbar sind, um eine nachhaltige und produktive Landwirtschaft zu erhalten», unterstreicht Bernhuber.
 
Das Gutachten steht in einer Lang- und Kurzfassung auf aiz.info zum Download zur Verfügung.

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