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Eine Antwort auf die Klimadebatte

Minergie im Wohnungsbau ist bekannt. Doch in der Landwirtschaft? Leuenbergers in Hellsau BE wollen beweisen, dass dies auch auf dem Bauernhof machbar ist. Ihr Pouletmaststall erfüllt die erforderlichen Bedingungen.

 

Minergie im Wohnungsbau ist bekannt. Doch in der Landwirtschaft? Leuenbergers in Hellsau BE wollen beweisen, dass dies auch auf dem Bauernhof machbar ist. Ihr Pouletmaststall erfüllt die erforderlichen Bedingungen.

Vater Hans Leuenberger redet sich in Fahrt. Man spürt sein Herzblut: Der Pouletmaststall, der von aussen aussieht wie ein anderer auch, ist etwas Besonderes. Er glänzt durch die inneren Werte, die sicher schweizweit, wenn nicht europaweit, einzigartig sind.

Hans Leuenberger ist von der Fotovltaik überzeugt. Er hat schon auf das Dach des Kuhstalls Solarpaneele geschraubt. Als er mit Sohn Mathias, der den Betrieb in wenigen Jahren übernehmen wird, übereingekommen ist, als innere Aufstockung eine Pouletmasthalle zu bauen, war klar, dass auch hier die Sonne statt Öl oder Gas für Energie sorgen sollte.

Die Kraft des Ärgerns

Als er seinen Neubau mit Holz habe verschalen müssen, habe er sich zuerst geärgert über die Vorschriften der kantonalen Amtsstellen. Doch ein ihm Bekannter der Energiebranche brachte Leuenbergers auf die Idee, den Stall  mit dem Minergie-A-Standard zu zertifizieren. «Heute trägt er zusätzlich auch das Zertifikat P», betont Hans Leuenberger nicht ohne Stolz.

Die Wände hat er 80mm, das Dach unter den Paneelen 40mm stark isoliert. Durch einen höheren Dachabstand von 250mm wird eine bessere Hinterlüftung der Anlage bewirkt, was in einem höheren Stromertrag resultiert. «Die Anlage ist mit je 128 Modulen nach Osten und  nach Westen mit 12 Grad Dachneigung ausgerichtet. Somit erreichen wir über den ganzen Tag verteilt eine ausgeglichenere Leistung», erklärt der 58-Jährige weiter. 

Um noch mehr Eigenverbrauch zu erzielen, wurde ein in der Schweiz hergestellter Salzbatteriespeicher installiert, welcher den PV-Strom vom Tag in der Nacht der Halle zur Verfügung stellt. 

 

Der Betrieb

Der Berghof in Hellsau im Oberaargau von Hans und Mathias Leuenberger umfasst 26 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche und 3ha Wald und wird nach IP-Suisse-Richtlinien bewirtschaftet. Im Ackerbaubetrieb stehen 20 Mutterkühe der Rassen Limousin und Angus im Stall bzw. grasen auf den Weiden. Vor fünf Jahren wurde die Milchviehhaltung aufgegeben. Als innere Aufstockung wurde ein 600 m2-Pouletmaststall für 9000 Tiere erstellt. ral 

 

Wärmerückgewinnung

Kernelement des Energiekonzepts ist die Wärmerückgewinnung in der Lüftungsanlage, welche Einsparungen beim Heizenergiebedarf von 50% ermöglicht. Dies ist umso wichtiger, als dass gegen 80% des Heizenergiebedarfs aufgrund der Lüftungsverluste entstehen. Denn die Masttiere erzeugen zusätzlich CO2, das abgeführt werden muss.

Die Wärmepumpe, die auf einer Sole/Wasser-Wärmepume  basiert, erzeugt Vorlauftemperaturen von bis zu 65°C, was zum Erreichen der notwendigen Raumtemperatur von 34°C in der Halle notwendig ist. Rund drei Kilometer Erdleitungen wurden rund 1,3 Meter tief ins Erdreich verlegt.  

«Dass die Migros 2011 sich für die Lieferanten öffnete, war ein Tor zur Innovation. So wird die Wärmerückgewinnung mit ausgereifteren Systemen als jenen der ‹Optigal-Väter› zur Norm bei den Geflügelhaltern», ist David Stauffer, Geschäftsführer der  Planungsfirma Globogal, überzeugt. Das Leuchtturmprojekt sei Modell, eine Antwort auf die Wünsche der Konsumenten.

Gegenüber einer konventionell mit Gas beheizten und ohne Wärmerückgewinnung betriebenen Geflügelmasthalle spare der Betrieb  bei Mehrkosten von rund 150000 Franken pro Jahr über 40 Tonnen CO2 ein. Das interessiert auch das Bundesamt für Energie, das mit einem Monitoring die Einsparungen festhalten will. Mit den gemachten Erfahrungen ist Mathias Leuenberger zufrieden. Am Montag werden zum fünften Mal Jungtiere eingestallt, die er für die Micarna mästet.

 

Offene Türen
Am Freitag, 23. August, von 13 bis 20 Uhr, sowie am Samstag, 24. August, von 10 bis 18 Uhr, lädt die Familie Leuenberger zum Tag der offenen Türen. 

 

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