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Eine gute Hand für die Viehzucht

Die braune Kuh hat es Prisca und Sepp Fuster angetan. Das Ehepaar lobt das angenehme Wesen des Tieres.

Martin Brunner |

 

 

Die braune Kuh hat es Prisca und Sepp Fuster angetan. Das Ehepaar lobt das angenehme Wesen des Tieres.

Hoch über Wolfhalden und mit einem herrlichen Blick über den Bodensee liegt der Hof von Prisca und Josef Fuster. In ihrem Anbindestall auf dem «Guggenbühel» sind die 55 Milchkühe friedlich mit Fressen beschäftigt. Von diesem Bild sind die beiden bei jedem Gang in den Stall begeistert. «Es ist die braune Kuh, die es uns angetan hat», erzählen sie. «Sie hat ein besonderes Wesen, das die Arbeit mit ihr so angenehm macht.»

Leistungsfähige Kühe

Mit ihrer Freude an der Landwirtschaft und an den Tieren ist es kein Wunder, dass auch besondere Kühe im Stall stehen. Gleich drei brachten es schon auf weit über 15'000 Kilo Milch pro Jahr. Zando Zamora aus dem Jahre 2005 wurde an einer Olma-Auktion sogar zum Höchstpreis versteigert. Fünf Tiere erreichten eine Lebensleistung von über 100'000 Kilo. Der Stalldurchschnitt liegt bei mehr als 8'500 Kilo Milch, das Milchlieferrecht bei 435'000 Kilo pro Jahr. Fett- und Eiweissgehalt sind überdurchschnittlich hoch.

Fusters wissen, dass für so erfolgreiche Tiere die Genetik stimmen muss und richtige Pflege von Bedeutung ist. «Vor allem aber hatten wir viel Glück», sagen sie. «Solche Tiere machen uns Freude und auch stolz. Sie sind die Hauptausrichtung unseres Betriebs und ermöglichen uns den Lebensunterhalt.»

Betrieb ist gewachsen

Seit 1977 sind die beiden ein harmonierendes Team, zuerst auf dem «Bären» in Heiden mit Hof und Restaurant. Auf diesem Hof ist Josef Fuster aufgewachsen. 1987 kamen der Kauf des «Guggenbühel», der Umzug dorthin und sogleich der Bau eines neuen Stalls dazu. Danach erweiterten sie den Betrieb ständig mit Land und weiteren Betriebszweigen. Heute sind es 50 Hektaren Land, davon 27 eigene, mit bis zu 35 Prozent Neigung in der Bergzone 1.

Neben den Milchkühen leben elf ältere Rinder, 42 jüngere Rinder und Aufzuchtkälber, 50 Mastkälber, 30 Jungvieh und 320 Mastschweine auf dem Hof. «Das ist die Art meines Mannes», sagt Prisca Fuster lachend. Sie ist in Oberegg auf einem Bauernhof gross geworden. «Er neigte immer dazu, an die Grenze zu gehen und nochmals und nochmals zu vergrössern.»

Lehrlingsausbildung wichtig

Für Arbeit auf dem «Guggenbühel» ist also gesorgt. «Am zeitaufwendigsten ist das Anbinden», sagen Fusters. «Ansonsten sind wir gut eingerichtet.» Die beiden arbeiten aber auch Hand in Hand. Früher war Prisca Fuster oft zusammen mit ihrem Mann im Stall. Heute ist sie eher für die Büroarbeit zuständig.

Zu Hilfe kamen ihnen fast von Anfang an Lehrlinge, denn den beiden ist die Ausbildung des Nachwuchses ein grosses Anliegen. Im Moment helfen die Lernenden Roman Rusch aus Gonten und Joel Eisenhut aus Oberegg kräftig mit. Im August werden der 39. und 40. Lehrling ihr Ausbildungsjahr auf dem Hof beginnen. «Unsere Erfahrungen mit den Lehrlingen sind durchwegs positiv.»

Viel Ausgleichsfläche

Ein grosses Augenmerk legen Fusters auch auf die ökologischen Ausgleichsflächen. Immerhin sind fast 15 Prozent der Nutzfläche dafür ausgeschieden, mehr als doppelt so viel als der Bund vorschreibt. «Dieser aktuelle Zustand ist unseres Erachtens sehr gut», betonen sie. «Die Biodiversität könnte aber im Siedlungsgebiet sicher noch gefördert werden. Beachtet werden muss aber auch, dass der Kontrollaufwand für mehr Ökologie bald ins Uferlose abgleitet.»

Viele Ehrenämter

Neben dem Hof nahmen sich Prisca und Josef Fuster aber immer auch Zeit für öffentliche Ämter. Sie war zehn Jahre lang im Gemeinderat von Wolfhalden und Präsidentin der Landfrauen. Heute noch präsidiert sie die regionale Notschlachtanlage und ist in der Ortsplanungskommission Wolfhalden dabei.

Er ist bei den Milchbauern Mitte-Ost im Vorstand und bei den Schweizer Milchbauern als «Ersatz» im Vorstand dabei, Viehschauexperte, Präsident der Viehzuchtgemeinschaft Wolfhalden und Präsident der Alpgenossenschaft Schüssenalp in Urnäsch. «All diese Aufgaben waren und sind auch für unseren Hof von Vorteil, da wir immer aktuell informiert waren», betonten sie.

Zukunft noch offen

Noch erledigen Prisca und Josef Fuster die Arbeiten zusammen mit ihren beiden Lehrlingen. Wie es in fünf Jahren nach der Pensionierung weitergeht, ist noch nicht geregelt, da ihre drei Töchter andere Berufe erlernt haben. Die beiden sind aber sicher, dass sie eine gute Lösung finden werden, weil für sie die Landwirtschaft Zukunft hat. «Doch eine Bauernfamilie muss mit starker Überzeugung an die Arbeit gehen», sagen sie. «Nur gemeinsam kann man Erfolg haben. Eine solide Ausbildung, grosses Interesse und unternehmerisches Denken sind unerlässlich.»

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