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«Einen Maulkorb akzeptieren wir auf keinen Fall»

Ende Januar hat die Regionalkonferenz der Nagra ein Gebiet als «Tor zum Endlager» vorgeschlagen. Die betroffenen Landwirte sind konsterniert und enttäuscht. Auch die finanzielle Entschädigung bleibt völlig offen.

sda |

 

 

Ende Januar hat die Regionalkonferenz der Nagra ein Gebiet als «Tor zum Endlager» vorgeschlagen. Die betroffenen Landwirte sind konsterniert und enttäuscht. Auch die finanzielle Entschädigung bleibt völlig offen.

Es war alles vergebens: die Protestplakate, das Petitionsschreiben und ein Brief der betroffenen Landwirte an die Regionalkonferenz. Wenn die Nagra die Endlagerung von radioaktiven Abfällen im Zürcher Weinland als sicher beurteilt, will die Regionalkonferenz dafür das Gebiet Isebuck/Berg als möglichen Standort für die oberirdische Anlage vorschlagen.

Dieser Standort sei von allen möglichen Varianten der «am wenigsten ungeeignete», befand die Konferenz. Nicht zuletzt wegen der Erschliessung: Die Bahnlinie Winterthur–Schaffhausen führt durch das betroffene Gebiet, die Autobahn verläuft nur ein paar Hundert Meter davon entfernt. Der Standort liegt in einer Distanz von rund einem Kilometer zum Dorf Marthalen.

Absolut unverständlich

Für die Familie Rasi, die dort einen Bauernbetrieb bewirtschaftet, ist der Entscheid der Regionalkonferenz eine Hiobsbotschaft. «Wir sind absolut enttäuscht und konsterniert», sagt Jürg Rasi. Jenen Mitgliedern der Regionalkonferenz, die den Antrag auf den Verzicht zur Benennung des Perimeters Isebuck/Berg abgeschmettert hätten, sei die Suche nach einem Endlager wohl wichtiger als das Wohl der Region.

«Für uns als direkt Betroffene ist es besonders bitter und unverständlich, dass jene Exponenten unseres eigenen Gemeinderates, die sich erst kürzlich noch hoch und heilig gegen das Endlager ausgesprochen haben, für den Perimeter Isebuck gestimmt haben», so Rasi. Die Gemeinde Marthalen will diesen Vorwurf auf Anfrage nicht kommentieren.

Noch viele offene Fragen

Die Regionalkonferenz wolle weiterhin aktiv die Interessen der Region gegenüber dem Bund und Kanton vertreten, heisst es lediglich. Alle Gemeinden sprechen sich zwar gegen ein atomares Endlager im Weinland aus. Strittig ist aber die oberirdische Anlage: Jede Gemeinde hofft, dass das «Tor zum Endlager» nicht auf ihrem Gebiet gebaut wird.

In einem Antrag wurde die Erledigung der Entschädigungsfrage bereits auf 2014 vorverlegt. «Einerseits werden wir uns jetzt mit der Entschädigungsfrage beschäftigen müssen. Anderseits werden wir den Widerstand gegen das Endlager fortsetzen und auf keinen Fall einen Maulkorb akzeptieren», sagt Rasi.

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