Immer beliebter scheint die Entlebucher Alpabfahrt zu werden. Dieses Jahr hiessen über 10'000 Gäste die Älpler mit ihren Tieren im Tal willkommen. Daneben erfreute der begehrte Käse- und Regionalproduktemarkt.
Bereits mehr als eine Stunde vor dem Einzug der ersten Älpler säumten unzählige Besucherinnen und Besucher die Strasse. Sie kamen von nah und fern, einige waren sogar aus dem Ausland angereist. «Die Alpabfahrt gehört einfach dazu, dies ist für mich Tradition. Es ist ein Ort für gelebte Gemütlichkeit und schweizerisches Brauchtum. Ich komme her, um viele Bekannte zu treffen», verriet eine Aargauerin mit Entlebucher Wurzeln.
Beliebte Regioprodukte
Die Verkäufer von Käse und andern regionalen Produkten hatten von Anfang an alle Hände voll zu tun. «An der Alpabfahrt sind unsere Erzeugnisse immer sehr beliebt. Heute spielt auch das Wetter ganz toll mit», freuten sich Vreni Zinniker und Theres Zemp aus dem Zyberliland Romoos, die an ihrem Stand hand- und hausgefertigte Produkte anboten.
Dies bestätigte auch René Epp, der für seine Eltern Käse verkaufte: «Die Berg- und Alpprodukte verkaufen sich hier sehr gut.» Neben den zahlreichen Marktständen waren unzählige Beizli und Verpflegungsstände anzutreffen. Auch hier legte man Wert auf regionale Produkte, und überall war wunderschön rustikal dekoriert worden.
Prächtig geschmückt
Bereits vor dem Einmarsch der ersten Tiere unterhielten verschiedene Vereine das Volk mit fröhlichen volkstümlichen Darbietungen. Es waren berührende Momente, als die sieben Älplerfamilien in ihren Trachten mit herrlich geschmückten Tieren durch das Dorf marschierten. Man spürte ihr investiertes Herzblut und konnte die vielen Stunden der liebevollen Vorbereitung nur erahnen. Sie begeisterten restlos, und überall waren lobende Worte zu hören. Bereits Stunden zuvor waren sie auf ihren Alpen losmarschiert. Über Lautsprecher wurden die einzelnen Älplerfamilien vorgestellt.
Der langjährige OK-Präsident Toni Hurni strahlte: «Die Entlebucher Alpabfahrt ist der grösste wiederkehrende Anlass in der Region. Der Mix aus traditionsbewusster Alpwirtschaft und urchigem Brauchtum mit dem modernen Publikumsanlass bietet unvergessliche Augenblicke. Er ermöglicht manchem Laien eindrückliche Begegnungen mit einer volkstümlichen Tradition, verbindet und festigt die Zusammengehörigkeit.» Hurni übergibt sein Amt an Bruno Hafner.
Nach dem Einzug formierten sich alle Jodler auf der Schulhaustreppe. Umrahmt von den Fahnenschwingern und den Alphornbläsern, berührte der Gesamtchor mit Liedern, vorgetragen mit starken Stimmen. Erstmalig blieb die Kantonsstrasse während des ganzen Nachmittags verkehrsfrei, wofür die Organisatoren grosses Lob ernteten.