Die SVP-Masseneinwanderungsinitiative findet beim Solothurner Bauernverband (SOBV) kein Gehör. Der SOBV empfiehlt wie der Schweizer Bauernverband, ein Nein in die Urne zu werfen.
Es sei gefährlich, die Zuwanderung „derart rigoros“ zu beschränken, heisst es in einem Communiqué von Mittwoch. Bei einer Annahme der Initiative drohe der Landwirtschaft ein Arbeitskräftemangel. Bereits Ende der 90-Jahre hätten die hiesigen Bauern „enorme Probleme bei der Rekrutierung“ von Personal gehabt.
Saisonale Arbeitsspitzen seien auf einigen Betrieben nur mit ausländischen Arbeitskräften zu bewältigen, hält der SOBV fest. Als Beispiel werden der Gemüse- und Obstbau, aber auch grosse Milchwirtschaftsbetriebe genannt. „Es ist eine Tatsache, dass auf dem Schweizer Arbeitsmarkt kaum einheimische Arbeitskräfte zu finden sind, welche bereit sind, die körperlich anstrengende Arbeit in der Landwirtschaft zu verrichten“, betont der Verband. Deshalb sei die Landwirtschaft auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen.
Die kantonalen Bauernverbände aus Zürich (ZBV) und Bern (Lobag) teilen die Ansicht der Solothurner nicht. Um dem Verschleiss von Land Einhalt zu gebieten, müsse die „Zuwanderung wirksam kontrolliert respektive beschränkt werden“, begründet die Lobag ihr Ja. Auch der ZBV sieht das Bevölkerungswachstum als Hauptgrund. Das Ja fusst auf „dem unverhältnismässigen Wachstum der Bevölkerung im Kanton Zürich und dem damit verbundenen Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung zu Lasten des Kulturlandes.“