Ab Mitte Oktober neigt sich die Saison für Freilandgemüse langsam dem Ende. Während dieser Zeit erfolgt der Wechsel von einheimischer Ware auf Importe. Doch für die Ostschweizer Eisbergsalat-Produzenten endete die Saison mit einem bitteren Nachgeschmack. Importe erfolgen, obwohl noch genügend Schweizer Ware vorhanden ist.
Der „Phasenwechsel“, also der Wechsel von Schweizer Salat auf Importe, sei für sämtliche Marktpartner eine Herausforderung, teilt die Gemüsebörse Ostschweiz und Fürstentum Liechtenstein in einem Communiqué mit. „Das benötigte Marktvolumen ist durch eine gute Mengenregulierung zu gewährleisten“, wird im Schreiben betont.
Doch in diesem Herbst lief nicht alles reibungslos. Der Wechsel auf Importe sei zu früh erfolgt, obwohl die bewirtschaftete Phase noch bis Mitte November gelten würde, hebt die Gemüsebörse hervor. Mit der frühzeitigen Liberalisierung ohne Kontingentabgrenzungen hätten die meisten Grosshändler sofort auf Importware umgestellt. Eine beachtliche Menge von „qualitativ einwandfreier“ Ware wurde somit nicht mehr übernommen.
Die Saison 2013 sei für die Gemüsebauern ohnehin schwierig verlaufen, nun würden weitere Einkommensausfälle drohen. Und im Zuge der Diskussion um die Lebensmittelverschwendung sei dies ein Negativbeispiel. Der Vorfall mit dem Eisbergsalat sei zwar ein Einzelfall, zeige aber auf, wie klein der Spielraum des Phasenwechsels sei. Eine „echte“ Partnerschaft zwischen Produktion und Handel sei bei der Importregelung ein absolutes Muss.
Lob erhält der Discounter Aldi. Dieser werde in der kommenden Woche Ostschweizer Eisbergsalat trotz tiefen Importpreisen in seinem Sortiment belassen. Dies sei ein Beispiel einer „gelebten“ Partnerschaft.