Forscher der Universität Zürich haben bei Petunien ein Eiweiss identifiziert, das den Pflanzen zu besserem Wachstum verhilft. Durch die gezielte Steuerung dieses Eiweisses bei Nutzpflanzen könnten in Zukunft die Erträge in der Landwirtschaft erhöht werden.
Das Eiweiss namens PhPDR1 transportiert das Hormon Strigolakton von der Pflanze in den Boden, wie die Universität Zürich am Donnerstag mitteilte. Dort lockt Strigolakton Pilze an, deren Fäden sich mit den Wurzeln verbinden und mit diesen eine Symbiose eingehen: Der Pilz liefert der Pflanze Wasser und Nährstoffe, die Pflanze dem Pilz Zucker.
Dass die Pflanzen den Pilzen mit Hilfe von Strigolakton quasi ihre Bereitschaft zur Symbiose signalisieren, ist bereits seit einiger Zeit bekannt. Offen war bisher aber, wie sie das Hormon in den Boden befördern können. Im Fachmagazin «Nature» beantworten Forscher um Enrico Martinoia von der Uni Zürich die Frage nun.
Die Entdeckung könnte wichtige Auswirkungen haben für die Pflanzenzucht und die Landwirtschaft. Die meisten Pflanzen gehen eine Symbiose mit Bodenpilzen ein. Doch in zu trockenen oder überfluteten Böden ist dieses Zusammenleben unmöglich oder gehemmt.
Dort könnte eine Anregung des PhPDR1-Proteins bei Nutzpflanzen die Symbiose auslösen oder fördern, ist Martinoia laut Communiqué überzeugt. Dadurch würden Pflanzen besser genährt und lieferten dem Bauern grössere Erträge.


