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Eklat bei Gemüseproduzenten

Immer mehr Suisse-Garantie-Gemüse stammt aus dem Ausland. Deshalb haben die Delegierten des Verbandes Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) am Mittwoch in Bern eine strengere Swissness-Regeln beschlossen. Die Genfer Delegierten verliessen aus Protest den Saal.

Barbara Schwarzwald/blu |

 

 

Immer mehr Suisse-Garantie-Gemüse stammt aus dem Ausland. Deshalb haben die Delegierten des Verbandes Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) am Mittwoch in Bern eine strengere Swissness-Regeln beschlossen. Die Genfer Delegierten verliessen aus Protest den Saal.

Vor Versammlungsbeginn wurde sämtlichen Delegierten in einem Saal des Stade de Suisse ein Schreiben überreicht, das von den Genfer Gemüseproduzenten (AMDG) verfasst wurde. Darin war festgehalten, dass, sollten die zur Abstimmung gelangenden Anträge der Zürcher Sektion GVZ betreffend strengeren Suisse-Garantie-Vorgaben angenommen werden, die AMDG den VSGP verlassen werde.

Stichentscheid

Nach Bekanntgabe des Abstimmungsresultats – mit 64:41 Ja-Stimmen bei 27 Enthaltungen wurde im Stichentscheid Antrag 1 zugestimmt –  marschierte die Genfer Sektion geschlossen aus dem Saal. In Antrag 1 der GVZ wird vom VSGP verlangt, bei der Trägerorganisation Agro Marketing Suisse AMS eine Reglementsänderung zu beantragen. Mit der Garantiemarke „Suisse Garantie“ dürfte dann nur noch Gemüse ausgezeichnet werden, welches in der Schweiz sowie in den Zollanschlussgebieten angebaut wird (Schweiz und Liechtenstein sowie Büsingen und Campione d‘Italia).

 

Anträge

Antrag 1: «Mit der Marke ‹Suisse Garantie› dürfen nur Salate und Gemüse ausgezeichnet werden, welche in der Schweiz sowie in den Zollanschlussgebieten Liechtenstein, Büsingen und Campione d’Italia angebaut werden.»

Antrag 2: Dieser etwas mildere Antrag sieht vor, dass zwar in beschränktem Umfang noch Produkte aus der Grenzzone als schweizerisch gelten dürften. Jedoch nur noch Gemüse, welches von Flächen stammt, die mindestens seit dem 1. Mai 1984 ununterbrochen von einem in der  Schweizer Grenzzone wohnenden Produzenten bewirtschaftet wurden.

 

 


Agro Marketing Suisse entscheidet

Der Ball liegt nun beim Leitenden Ausschuss des VSGP. Allerdings kann dieser die Suisse Garantie-Regeln nicht im Alleingang ändern; darüber muss die Agro Marketing Suisse (AMS) als Inhaberin der Dachmarke befinden. Deren Präsident, Urs Schneider, sagt auf Anfrage, dass man mit einer allfälligen Änderung abwarten werde, bis klar sei, wie der Bundesrat die Grenzzonen in der Swissness-Verordnung definiere. Als privatrechtliche Dachmarke könne man zwar abweichende Bestimmungen festschreiben. Man erwäge aber, sich an die staatlichen Swissness-Bestimmungen anzulehnen. Es sei jedoch noch kein Entscheid gefallen. lid

 

Acht Genfer Gemüseproduzenten aus der Freizone mit 110 ha Fläche wären, laut AMDG, vom Konkurs betroffen. Die Gemüseproduzenten-Vereinigung der Kantone Bern und Freiburg (GVBF) verlangte Auskunft betreffend einer allfälligen Bio-Sektion im Verband. Direktor Pascal Toffel erwähnte die neu gegründete Bio-Gemüseproduzenten-Vereinigung bGPV, welche als Vereinigung, nicht aber als Sektion ihre Anliegen vertreten und eng mit dem VSGP zusammenarbeiten wird. Ziel des VSGP ist es, dass die Bio-Gemüseproduzenten in den bestehenden Sektionen Mitglied bleiben. 

Keine Forschungsanstalt wird geschlossen

Bernard Lehmann, Direktor des Bundesamts für Landwirtschaft, nahm Stellung zum Spezialfall Gemüsebau innerhalb der Landwirtschaft, welcher einen Selbstversorgungsgrad von nur 55 Prozent aber den dritthöchsten Produktionswert hat. Deshalb sei die Schweiz auf den internationalen Marktzugang angewiesen. Mehr Effizienz und eine grössere Konkurrenz seien die Herausforderungen für die Gemüseproduzenten, welche auch Unternehmer seien, da sie das Gemüse nicht nur anbauten, sondern teils auch verarbeiteten und verpackten.

Für das BLW seien marktorientierte Unternehmen erwünscht, um eine erfolgreiche Land- und Ernährungswirtschaft zu haben. Zahlreichen Fragen aus dem Publikum musste sich Lehmann im Anschluss stellen. Es werde keine Forschungsanstalt geschlossen, das Schützen sei wichtiger geworden als das Nutzen und es sei immer besser, wenn der Nutzer selber der Bewahrer sei, waren nur einige der zahlreichen Aussagen von Lehmann.

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