Das weltweit oft von Dürren und Ernteausfällen begleitete Wetterphänomen El Niño hat sich zurückgemeldet, wie der japanische Wetterdienst am Freitag mitteilte. Die Wahrschein-lichkeit sei hoch, dass diese gefürchtete Erwärmung der Wassertemperatur im tropischen Pazifik bis zum Winter anhalte.
El Niño tritt in der Regel alle vier bis zwölf Jahre auf. Vor allem in Asien und Afrika bleibt während dieser besonderen Klima-Konstellation oftmals der Regen aus.
Im Jahr 1998 starben rund 2000 Menschen an den Folgen des Wetterphänomens. Die Schäden durch Ernteausfälle gingen damals in die Milliarden. Vor drei Jahren verzögerte El Niño den Beginn des Monsuns in Indien und trieb dadurch den Zuckerpreis auf den höchsten Stand seit 30 Jahren.
Vor vier Jahen grosse Krise
Die Vereinten Nationen warnten am Donnerstag angesichts eines weltweiten Anstiegs der Lebensmittelpreise vor dem Ausbruch einer ähnlich verhängnisvollen Krise wie vor vier Jahren, als steigende Preise in vielen Ländern zu gewaltsamen Protesten führten.
Durch die ungewöhnlich starke Erwärmung des Wassers vor der lateinamerikanischen Pazifikküste geraten die dort üblichen Meeresströmungen durcheinander, die wiederum weltweit das Klima beeinflussen. Seinen Namen El Niño - spanisch für das Kind oder das Christuskind - erhielt das Phänomen, weil es oft zur Weihnachtszeit auftritt.
Regen hier, Dürre dort
Offen bleibt, wie stark das Phänomen diesmal ausfällt und wie lange es anhält. Ein starker El Niño kann zu grossen Dürren in Australien, Teilen Afrikas, in Südostasien und Indien führen.
Während verbesserte Ernten von Mais und Soja in Südamerika zu erwarten sind, dürfte die Getreideernte in Australien schwer getroffen werden, ebenso die Kaffee-, Kakao-, Reis- und Zuckerproduktion in Südostasien. Indien droht ab September ein deutlicher Rückgang der Regenmengen.
Anstieg der Lebensmittelpreise
Die Auswirkungen El Niños könnten auch zu einem weiteren Preisschub bei Lebensmitteln führen. Vor allem wegen der Dürre in den USA nahm der Preis für Mais in den vergangenen zwei Monaten um 60 Prozent zu.
Auch Spekulationsgeschäfte auf Ernte-Ausfälle und die zunehmende Produktion von Biotreibstoffen sollen die Nahrungsmittelpreise in die Höhe getrieben haben.
Die Vereinten Nationen warnten am Donnerstag angesichts eines weltweiten Anstiegs der Lebensmittelpreise vor dem Ausbruch einer ähnlich verhängnisvollen Krise wie vor vier Jahren, als steigende Preise in vielen Ländern zu gewaltsamen Protesten führten.
Damals führte eine Mischung von verschiedenen Faktoren wie hohen Ölpreisen, schlechtem Wetter und Exportbeschränkungen zu gewaltsamen Protesten in Ländern wie Ägypten, Kamerun und Haiti, weil sich die Menschen immer weniger zu Essen leisten konnten.


