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Elektrisch über die Felder flitzen

Zur Galabau in Nürnberg (D) präsentiert Aebi unter der Bezeichnung EC170 und EC130 zwei elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Der «Schweizer Bauer» konnte bereits zwei Vorserienmaschinen besichtigen und fahren. MIt Videos

Stephan Schmidlin |

 

 

Zur Galabau in Nürnberg (D) präsentiert Aebi unter der Bezeichnung EC170 und EC130 zwei elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Der «Schweizer Bauer» konnte bereits zwei Vorserienmaschinen besichtigen und fahren. MIt Videos

Futter schieben, Mist abstossen, Platz wischen, Rasen mähen, Ökofläche mulchen usw., auf jedem Hof fallen viele kleine Arbeiten an, für die sich ein grosser Traktor nicht optimal eignet.

Aus diesem Grund kommen auf vielen Betrieben gleich mehrere Systeme zum Einsatz, wobei diese in der Regel mit einem Verbrennungsmotor bestückt sind. Vor allem bei Einsätzen im Stall hat sich schon so mancher Viehhalter ein Fahrzeug mit geringeren Emissionen sowohl bei den Abgasen als auch beim Lärm gewünscht.

Zwei neue Typen

Genau für diese Betriebe hat Aebi & Co. AG nun die Lösung. So präsentieren die Burgdorfer unter dem Namen EC170 und EC130 zwei neue Fahrzeuge mit einem rein elektrischen Antrieb sowohl für den Fahr- als auch für den  Geräteantrieb. Bei beiden Typen handelt es sich um das gleiche Trägerfahrzeug, das auf dem Mattro-Ziesel-Fahrzeug basiert. Der EC170 besitzt einen eigenen Führerstand, wobei der EC130 über eine Funkfernsteuerung bedient werden kann.

Aebi hat sich zu diesem Schritt mit zwei Fahrzeugen entschieden, da man für die beiden Fahrzeuge auch unterschiedliche Einsatzgebiete sieht. So soll der EC130 hauptsächlich in schwierigen Lagen wie zum Beispiel im Steilhang eingesetzt werden. Durch die Fernbedienung, welche optional auch für den EC170 verfügbar ist, ermöglicht Aebi dem Benutzer, in extremer Hanglage die Maschine aus der Ferne bedienen zu können.

Raupenfahrwerk


Beide Fahrzeuge besitzen zur Fortbewegung ein Raupenfahrwerk. Die Raupen haben eine Länge von maximal 1150 mm und eine Breite von 285 mm. Wer schon einmal ein Raupenfahrzeug gefahren ist, kennt auch die Lage seines obersten Halswirbels, denn die Schläge kommen bei einem Raupenfahrwerk praktisch ungefiltert dort an. Nicht so beim EC170. Die Fahrwerksaufhängung ist gefedert. Entsprechend komfortabel fährt sich der EC170 sowohl im Gelände als auch auf der Strasse.

Für den Antrieb der Raupen ist beidseitig ein Elektromotor zuständig. Doch geht die Kraft nicht direkt auf die Raupen, sondern wird noch durch einen doppelten Planetenantrieb untersetzt. Somit haben die Fahrzeug eine Antriebsleistung von zirka 10 kW. Das hört sich nach relativ wenig an. In Anbetracht des Fahrzeuggewichts von ungefähr 400 kg ist das aber ausreichend. Bei unserer Testfahrt kletterte der EC170 jedenfalls problemlos jede Steigung hoch.  

Die Fahrgeschwindigkeit reicht von 0 bis 20 km/h stufenlos. Eine Fahrbremse braucht das Fahrzeug keine, da die Elektromotoren genügend Verzögerung bewirken. Die Feststellbremse aktiviert sich von selbst, sobald das Fahrzeug abgestellt wird und löst sich auch wieder selbstständig, sobald das Fahrzeug aktiviert wird.

Elektrische Zapfwelle


Natürlich erfolgt auch der Antrieb der Anbaugeräte elektrisch. Dafür ist ein 14 kW starker Elektromotor direkt an das Hubwerk angeflanscht. Für den Antrieb eines 2,5m breiten Messerbalkens oder einer Wischmaschine ist die Antriebsleistung mehr als ausreichend. Selbst ein 1,2 m breiter Mulcher kann angebaut werden, wobei hier etwas mehr «Pfuus» wünschenswert wäre. Doch wie gesagt, handelte es sich bei beiden Modellen noch um Vorserien, und Aebi will bis zum Serienstart hier noch einige Optimierungen vornehmen.

Apropos Vorserie und Optimierung: Das gilt auch für das Hubwerk. So war eines der beiden Fahrzeug mit einem elektrischen Hubwerk ausgestattet, und das andere Fahrzeug verfügte über ein hydraulisches Hubwerk mit Geräteentlastung. Natürlich haben beide System ihre Vorteile. Das Ziel von Aebi ist, bis zum Serienstart ein elektrisches Hubwerk mit Geräteentlastung zu konstruieren. Die Hubkraft beziffert Aebi mit 250 kg. Als Anbaugeräte stehen im Moment ein Mulcher, ein Fingermesserbalken, ein Doppelmesserbalken, ein Sichelmähwerk, ein Schneepflug, eine Wischmaschine und ein Laubbläser zur Auswahl.

Bis vier Stunden

Der Akku liefert 8,7 kWh Strom. Das reicht für eine Einsatzzeit von zwei bis maximal vier Stunden, wobei sie stark von der jeweiligen Arbeit, die mit dem Fahrzeug ausgeführt wird, abhängig ist. Ein Ladezyklus dauert  je nach Ladegerät zwischen 2½ und 4 Stunden. Bis zum Serienstart will Aebi das System so vereinfachen, dass sich der Akku einfach ein- und ausbauen lässt. So kann jeweils ein Akku aufgeladen werden.

Unbestritten, dass die beiden jüngsten «Kinder» von Aebi ein grosses Potenzial für die Zukunft haben. Leider steht der Kaufpreis noch nicht fest, doch sind wir gespannt, wie viel Aebi für sie verlangen wird. 

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