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«Emmentaler ist mein Lieblingskäse»

Heinz Wälti war 27 Jahre Landi-Chef. Nun ist der 61-Jährige zum Präsidenten von Emmentaler Switzerland gewählt worden.

Raphael Bühlmann |

 

 

Heinz Wälti war 27 Jahre Landi-Chef. Nun ist der 61-Jährige zum Präsidenten von Emmentaler Switzerland gewählt worden.

«Schweizer Bauer»: Was sind bis anhin Ihre Berührungspunkte mit dem Emmentaler?
Heinz Wälti: Erstens einmal ist er mein Lieblingskäse. Zudem ist er eine Expression der Schweizer Kultur. Klar sind andere Käse auch wichtig. Aber ich glaube, in der Welt wird die Schweiz mit Schokolade, Uhren und Emmentaler-Käse assoziiert.

Was hat Sie für die neue Aufgabe motiviert?
Der Emmentaler per se hat mich motiviert. Emmentaler ist expressiver Ausdruck der Schweizer Milchwirtschaft.

Eine kulturelle Motivation?
Ja, auch eine kulturelle Aufgabe. Zudem hat man mir die aktuellen Schwierigkeiten geschildert, da hat es mich gepackt, da mitzuhelfen. Ich durfte die Leute vom Verband kennen lernen, die haben mich auch überzeugt. Ich habe auch gesehen, dass bis anhin solide Arbeit geleistet wurde. Es ist demnach ein gutes Fundament vorhanden, auf welcher ich meine Tätigkeit aufnehmen kann. Also die Motivation ist auch die Herausforderung.

Sie waren CEO der Landi Schweiz AG. Gibt es Parallelen zwischen ihrer bisherigen Tätigkeit und den Aufgaben bei Emmentaler Switzerland (ES)?
Die Landi Schweiz AG ist ebenfalls ein absatzorientiertes Grossunternehmung. Eine weitere Parallele ist die Nähe zu den Bauern. Milchproduzenten sind auch oft Mitglieder der Landwirtschaftlichen Genossenschaften.

Und das bäuerliche Umfeld wird Ihnen dabei helfen, die Herausforderungen zu meistern?
Das Problem ist, dass wir zum Produkt eine Geschichte verkaufen müssen. Ein bäuerliches Verständnis ist wichtig, damit man glaubhaft rüberkommt. Emmentaler wird natürlich auf der ganzen Welt hergestellt. 

Ihr Vorgänger Jürg Simon sagte, dass der Käsekonsum in Schwellenländern noch Potenzial nach oben hat. Sehen Sie auch dort Handlungsbedarf?
Unbedingt. Im Fernen Osten herrscht beispielsweise ein grosses Misstrauen gegenüber Lebensmitteln. In diesen Ländern lechzen die Leute nach gesunden Lebensmitteln. Viele sind auch bereit, dafür einen entsprechenden Preis zu bezahlen. Grundsätzlich bin der Meinung, dass Lebensmittel zu billig gehandelt werden. Wenn Sie bedenken, was hinter der Produktion eines Kilos Käse steht, und dann dafür fünf Franken bekommen, dann stimmt etwas nicht. Deshalb ist die Kommunikation bezüglich Käseherstellung wichtig.

Eine Frage des Marketings?
Es ist auch eine Frage des Marketings. Marketing kann aber nicht alles lösen. Der wichtigste Garant für Erfolg ist der Produzent.

Ist die allgemein verbindliche Mengensteuerung ein langfristiges Thema für ES?
Wichtig ist, dass man vorerst auf diesen Beinen stehen kann, bis der Emmentaler zum raren Produkt wird. Dazu müssen wir aber wieder ein paar tausend Tonnen mehr exportieren. Die Qualität steht aber im Vordergrund. Für mich ist es Gift, wenn wir einfach Massen produzieren. Auch Gift ist, wenn in einem Marketingkonzept nur Sprüche geklopft werden.

Haben Sie schon Massnahmen im Kopf, wenn die Allgemeinverbindlichkeit im Juni 2015 ausläuft?
Da kann ich verständlicherweise noch nichts dazu sagen.

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