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Emmentaler - «Preise steigen nicht automatisch»

SMP-Vizedirektor Kurt Nüesch hofft, dass der Bundesrat die Allgemeinverbindlichkeit für die Mengenführung erteilt. Er geht davon aus, dass die Gegner alles daransetzen werden, diese zu verhindern

Daniel Etter |

 

 

SMP-Vizedirektor Kurt Nüesch hofft, dass der Bundesrat die Allgemeinverbindlichkeit für die Mengenführung erteilt. Er geht davon aus, dass die Gegner alles daransetzen werden, diese zu verhindern

2«Schweizer Bauer»: Die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland (ES) will die Menge wieder führen. Was bringt dies den Milchbauern?
Kurt Nüesch: Das ist ein erster, aber sehr wichtiger Schritt in Richtung Normalisierung beim Emmentaler. Bevor die Mengenführung umgesetzt werden kann, muss der Bundesrat nun noch die Allgemeinverbindlichkeit erteilen. Das ist unabdingbar. Wird die Menge wieder geführt, heisst das aber noch nicht, dass die Preise automatisch steigen werden. Der Weg dazu ist aber geebnet.

Die Mengenführung tritt  nur bei Erteilung der Allgemeinverbindlichkeit in Kraft. Wird der Bundesrat diese erteilen?
Ob der Bundesrat diese erteilt, ist schwer vorauszusagen. Ich hoffe aber sehr, dass der Bundesrat diesen Schritt nach dem deutlichen Entscheid  der ES-Delegierten gehen wird. Die Situation der Emmentalerproduzenten ist äusserst prekär, und der Bundesrat muss hier seiner Verantwortung nachkommen. Zudem gilt die Allgemeinverbindlichkeit jeweils nur befristet für zwei Jahre.

Nicht alle ES-Mitglieder stimmten der Mengensteuerung zu. Werden diese jetzt nicht Druck beim Bundesrat machen, damit dieser die Allgemeinverbindlichkeit nicht erteilt?
Bevor der Bundesrat die Allgemeinverbindlichkeit erteilt, wird es wie üblich eine Anhörung geben. Dabei werden sich alle Branchenakteure einbringen können. Ich gehe davon aus, dass die Gegner der Mengenführung ihre Argumente deponieren und alles daransetzen, die beschlossene Mengenführung zu verhindern.

Die ES erhöht auch die Referenzmenge. Resultiert dadurch nicht eine noch schlechtere Auslastung der Käsereien?
Die heutigen Referenzmengen entsprechen grundsätzlich jenen der Charta-Regelungen. Inzwischen haben einige Käsereien die Produktion eingestellt, deren Referenzmenge verfallen ist. Bei aktuellem Absatz wird eine Einschränkung nötig sein. Die Wiedereinführung der Mengenführung wird aber zur Folge haben, dass es zu einem Ausgleich unter den Käsereien kommt. Jene, die heute voll produzieren, müssen die Fabrikation etwas drosseln. Die anderen, die stark eingeschränkt sind, können ihren Betrieb etwas besser auslasten. Dies allerdings abhängig von der produzierten Qualität.

Kritiker sagen, durch die Mengenführung werde der notwendige Strukturwandel bei den Käsereien verhindert.
Ohne Mengenführung würden die heute stark eingeschränkten Betriebe dies wohl nicht mehr hinnehmen und die Menge hochfahren. Der Preis würde  weiter sinken und der Strukturwandel  unkontrolliert  erfolgen. Die Mengenführung wird die Strukturen nicht zementieren, den Strukturwandel aber vielleicht etwas verlangsamen.

Die Sortenorganisation will nicht nur die Menge führen, sondern auch das Angebot bündeln. Wie stehen die Chancen für die Gründung einer Angebotsbündelungs-AG?
Prioritär ist jetzt die Mengenführung. Haben wir diese einmal, müssen die Gespräche zur Angebotsbündelung fortgesetzt werden. Der Handel befürchtet, dass die Preise zu hoch angesetzt werden und Einzelne die Möglichkeit haben könnten, das System zu umgehen. Für diese Probleme finden wir aber eine Lösung. Es würde sich um ein ähnliches System wie beim Appenzeller handeln. Dort funktioniert es zufriedenstellend für Handel, Käsereien und Milchproduzenten. Boykottiert der Handel aber die Angebotsbündelung beim Emmentaler, wäre es auch denkbar, dass die Käsereien zusammen mit den Milchproduzenten das Angebot selber bündelten.

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