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Emmentaler: Referenzmenge nicht gekürzt

Der Emmentaler hat ein schwieriges Jahr 2023 zu verkraften. Der Absatz ging deutlich zurück. Eine Mengenkürzung wurde von den Delegierten abgelehnt. Geehrt wurden zudem die besten Käsereien.

Der Gruyère AOP und der Emmentaler AOP sind die bekanntesten Käsesorten aus der Schweiz. Aber beide Käse mussten 2023 schmerzliche Einbussen hinnehmen. «Eine schwächelnde Konjunktur, die Teuerung und der damit zusammenhängende Kaufkraftverlust haben die Konsumentenstimmung 2023 in den Schlüsselmärkten Schweiz, Deutschland und Italien eingetrübt», schreibt die Sortenorganisation Emmentaler AOP in einer Mitteilung. Bei den Ausfuhren hat der starke Franken zusätzlich für Druck gesorgt.

Verkäufe eingebrochen

Die führte dazu, dass im vergangenen Jahr die Verkäufe um 9,9 Prozent (1'590 t) auf 14'476 Tonnen zurückgegangen sind. Bein den Ausfuhren ist das Minus mit 12,6 % massiv höher als der Rückgang in der Schweiz mit -2,9 %. Im Inland hat gemäss der Sortenorganisation preisgünstiger Käse zu schaffen gemacht.

Bei den Ausfuhren ist vor allem der massive Rückgang beim wichtigsten Markt Italien auffällig. Nach einer Zunahme im Jahr 2022 gab es im vergangenen Jahr ein happiges Minus von 15 Prozent. Mit einem Rückgang von 1,3 % präsentierte sich die Situation in Deutschland stabil.

An Realität anpassen

Erfreulich habe sich die Wertschöpfung pro Kilogramm produzierten Emmentaler AOP entwickelt. Diesem Umstand gilt es laut Daniel Meyer, Präsident Emmentaler Switzerland, durch eine umsichtige Mengensteuerung und ein Zusammenstehen aller Akteure Sorge zu tragen. Der Vorstand hat an der Sitzung vom 9. April 2024 für die Monate Mai und Juni 2024 eine Basisfreigabe von 35 Prozent beschlossen.

An der Delegiertenversammlung in Bern von Donnerstag hat die Sortensektion Emmentaler Milchproduzenten (SEM) eine lineare Kürzung der Referenzmenge des Emmentaler AOP um 30 Prozent beantragt. So solle diese wieder an die Realität angepasst. Das Ziel der SEM, damit wieder zu einer ähnlichen Basisfreigabe zu gelangen wie bei der Einführung des Reglements zur Mengensteuerung im Jahr 2016, wurde jedoch abgelehnt.

Glarus und Schwyz nicht mehr AOP-Gebiet

Die an der Delegiertenversammlung 2022 bewilligten Beantragungen zur Anpassung des Pflichtenhefts befinden sich in unterschiedlichen Prüfphasen. Der Verkleinerung des geografischen Gebiets hat das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) mittlerweile zugestimmt. «Die Kantone Glarus und Schwyz gehören nicht mehr zum geografischen Gebiet von Emmentaler AOP», schreibt die Sorgenorganisation. Bewilligt sind auch die angepassten Lagerbedingungen hinsichtlich Luftfeuchtigkeit im Gär- und Lagerkeller.

Natürliches Heublumenpulver zur Verbesserung des Lochansatzes wurde vom Bundesamt für Landwirtschaft aber nicht zugelassen. Ein Beschwerdeverfahren beim Bundesverwaltungsgericht ist hängig. Der Entscheid über die Verlängerung der Verarbeitungsfrist bei der Käseherstellung von 24 auf 29 Stunden ist nach wie vor ausstehend.

Urs Schluechter, Direktor Emmentaler Switzerland, sieht insbesondere im Convenience-Bereich noch viel Potenzial für den Emmentaler AOP. In Italien wurden in einem Pilotprojekt hauchdünne Scheiben lanciert. Emmentaler Switzerland setzt seit 2023 in der Kommunikation und Bewerbung des Emmentaler AOP legt bewusst den Fokus auf Millennials+ (Alter: 20 bis 40+). Herzstück bilde die mehrjährig ausgelegte Kampagne «Share a piece of you», schreibt die Sortenorganisation.

 Auszeichnung der Top-10-Käsereien 2023

Bei der Taxation im Alter von 4 Monaten werden die Emmentaler AOP-Laibe der fast 100 Emmentaler AOP-Dorfkäsereien überprüft und bewertet. Im Jahr 2023 erreichten 82,09 % der Emmentaler AOP-Laibe eine absolute Spitzenqualität mit Bewertungen zwischen 19 und 20 Punkten. 

Die Awards für die beiden besten Käsereien 2023 gingen an Alfred Schenk (Käserei Höhe, Signau) sowie an Erwin Schmid (Käserei Schmid AG, Buttisholz), die im Durchschnitt 19,875 von total 20 möglichen Punkten erreichten.

Award Gold

19,875 Punkte Käserei Höhe, Signau, Alfred & Barbara Schenk-Zysset (Affineur: Cremo SA/von Mühlenen AG)

19,875 Punkte   Käserei Schmid AG, Buttisholz, Erwin Schmid (InterCheese AG)

Award Silber

19,750 Punkte  Käserei Guntershausen, Guntershausen, Bernhard Näf (Gourmino AG)

19,750 Punkte  MBB Trutiger Chäsi, Sempach-Station, Bruno Dubach (InterCheese AG)

Award Bronze

19,708 Punkte: Wildberg Käse AG, Wildberg, Simon Lehmann (Alibona AG/Gourmino AG)

19,708 Punkte: Käserei Engelburg AG, Engelburg, Michael Wick & Roland Schlegel (Alpenswiss AG)

19,708 Punkte: Käse vom Schöpfer AG, Käserei Kleinstein, Werthenstein, Albert & Silvio Schöpfer (Gourmino AG)

Award Diplom

19,667 Punkte: Käserei Ursenbach, Ursenbach, Karl Thoma (Hardegger Käse AG)

19,625 Punkte: Käserei Seetal AG, Hämikon, Walter & Manuel Lang, Adrian Willimann (Emmi Schweiz AG)

19,583 Punkte: REK AG, Käserei Oberbütschel, Oberbütschel, Theo Zbinden (Milka Käse AG)

19,583 Punkte: Käserei Uebeschi, Uebeschi, Stefan Keusen (Emmi Schweiz AG)

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