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Emmentaler schafft Trendwende

Vom Emmentaler AOP, dem König der Käse, wie er genannt wird, wurden im Jahr 2019 mehr Kilogramm verkauft als im Vorjahr. Auch das erste Quartal war positiv, der Export nach Italien lief im März sogar sehr gut.

 

 

Vom Emmentaler AOP, dem König der Käse, wie er genannt wird, wurden im Jahr 2019 mehr Kilogramm verkauft als im Vorjahr. Auch das erste Quartal war positiv, der Export nach Italien lief im März sogar sehr gut.

«Nach 20 Jahren des beständigen Rückgangs der Emmentaler-AOP-Verkäufe konnten wir im Jahr 2019 erstmals eine Steigerung der Verkaufsvolumen im Vergleich zum Vorjahr erreichen. Und das ist ein Resultat, auf das wir alle zu Recht sehr stolz sein sollten.»

Exporte leicht höher


Diese erfreuliche Botschaft für eine Käsesorte, die in den letzten zwanzig Jahren durch manches Tränental gehen musste und die bisweilen auch totgesagt worden war, durfte Daniel Alain Meyer, Präsident der Sortenorganisation Emmentaler Switzerland (ES), im Geschäftsbericht 2019 verkünden. Gesamhaft wurden im letzten Jahr 17463 Tonnen Emmentaler AOP verkauft, was eine Steigerung um 0,1% darstellt.

Einfach war aber auch das Jahr 2019 nicht, weder für die ES-Geschäftsstelle mit den Marketingspezialisten noch für die 115 Käsereien und 2300 Milchproduzenten. Der internationale und der nationale Markt bleiben sehr hart umkämpft. Der im Jahr 2019 wieder schwächer gewordene Euro erschwert die Exporte. Trotzdem konnten diese dank der grossen und erfolgreichen Marketinganstrengungen um 0,5% zulegen, sie lagen bei 11'012 Tonnen. 

Lagerabbau im Jahr 2019

«Sorgen bereitet uns die Entwicklung der Inlandvolumen. Hier konnten die Verkaufsvolumen 2018 leider nicht erreicht werden», schreibt ES-Direktor Stefan Gasser im Geschäftsbericht. Die verkauften 6451 Tonnen bedeuteten aber nur ein knappes Minus von 0,4%. Weil im Jahr 2018 die Produktionsfreigaben etwas zu optimistisch eingeschätzt worden waren, musste im Jahr 2019 Lagerabbau betrieben werden. Das ging nur mit einer tiefen Produktionsfreigabe von 50% beziehungsweise 45% in den Monaten Juli und August.

Weil dann aus den Käsereien mehr Einschränkungsmilch in die Molkereien geht, bedeutete dies recht tiefe Milchmischpreise. Der Zwölf-Monate-Schnitt von Februar 2019 bis Februar 2020 für die Emmentaler-AOP-Milch von knapp 62 Rp./kg franko Käserei zeigten, dass die Milchpreise nicht etwa zu hoch lagen. Der frühere ES-Präsident Heinz Wälti, der als gewesener Landi-Chef genau rechnen konnte, hatte einst die Losung ausgegeben, die Milchbauern bräuchten 80Rp./kg, damit der Preis ökonomisch nachhaltig sei. 

März: Exporte rauf 

Das Jahr 2020 startete gut für den Emmentaler AOP. Dass im März die Emmentaler-AOP-Verkäufe in Italien eingebrochen sind, wie es mit Verweis auf Marktkenner am Mittwoch im «Schweizer Bauer» gestanden hat, weist Alfred Rufer, Vize-Direktor der ES, zurück.

«Die TSM-Zahlen zeigen, dass die Exporte nach Italien im Monat März 2020 mit 516 Tonnen um 141 Tonnen (+37,6%) höher lagen als im März 2019 und auch 75 Tonnen höher als im Februar 2020.» Auch in den anderen Hauptexportmärkten (Deutschland, Frankreich, Benelux) sowie im Inland konnten die Verkäufe gegenüber März 2019 zum Teil markant gesteigert werden. 

Auch im Inland läufts gut

Emmentaler Switzerland führt das darauf zurück, dass wegen der Coronakrise in weiten Teilen Europas die Restaurants geschlossen waren, sodass der Detailhandelskanal aufgrund des erhöhten Konsums zu Hause wichtiger wurde. Emmentaler AOP als lang haltbares Milchprodukt gehöre zur Grundversorgung. Emmentaler Switzerland habe zudem das Marketingprogramm beim Ausbruch der Coronakrise bewusst umgebaut, um die Konsumenten im Inland und Ausland gezielter anzusprechen.

Als Folge der positiven Verkaufsentwicklung im ersten Quartal 2020 habe man auch die Produktionsfreigabe für den Monat Mai um 3% auf 55 % erhöhen können. Auch bei den Inlandverkäufen registriert die ES im ersten Quartal 2020 «eine wirklich gute Entwicklung». Man beobachte, dass die Kunden in dieser unsicheren Zeit beim Einkauf im Detailhandel stark auf vertraute Marken setzten. Ebenfalls sehr stark gewesen, sei die Nachfrage nach Reibkäse mit Emmentaler AOP. 

Zweigleisige Strategie 

Die Words-Kampagne, die Teil der Strategie ES2023 von Emmentaler Switzerland ist, diene dazu, die Marke zu verjüngen. Diese aktiviere das milde Emmentaler-AOP-Sortiment und spreche insbesondere eine junge Kundschaft an. Sie findet vor allem in den sozialen Medien unter dem Hashtag #liveoriginaler und online unter liveoriginaler.emmentaler.ch statt.

In diesen Medien bewege sich die Zielgruppe, und Rufer ergänzt, dass die Kampagne in Italien messbar sehr gut angekommen sei. Andererseits diene der im Herbst auch für die Schweiz lancierte Urtyp als Imagetreiber für den reifen Emmentaler AOP. 

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