Am Freitag erteilte der Bundesrat der Mengensteuerung beim Emmentaler AOP die Allgemeinverbindlichkeit. Damit wurden dem Begehren der Sortenorganisation Rechnung getragen. Diese spricht bereits von ersten, spürbaren Preiseffekten.
Die Genugtuung bei der Sortenorganisation Emmentaler (ES) dürfte gross sein. Vor einem Jahr hat sie dem Bundesrat ein Gesuch um die Ausdehnung der Mengensteuerung auch für Nicht-Mitglieder eingereicht. Zuvor setzte ein ruinöser Preiskampf dem weltbekannten Käse arg zu. Die Produktion lag über die Nachfrage, die Lager waren voll und zum ganzen Überfluss sackte der Euro-Kurs in den Keller. Viele Käsereien und Bauern standen vor einen ungewissen Zukunft.
Mit der Mengensteuerung erhofft sich die Organisation nun wieder ruhigere Zeiten für dem Emmentaler AOP (früher AOC). So soll nun den Marktverhältnissen entsprechend produziert werden. Die ES hofft auf eine Erholung des Verkaufspreises. Die von Agrarminister Schneider-Ammann eingesetzte Task Force sowie die Pflichtenheftverschärfungen anlässlich der letzten Delegiertenversammlung hätten der Allgemeinverbindlichkeit zum Durchbruch verholfen.
Wie die Sortenorganisation schreibt, gilt seit Juni ein Richtpreis von 6.30 Fr./kg am Rampe Käserei. „Mit dem Inkrafttreten der allgemeinverbindlichen Mengensteuerung gilt ab dem 1. Juli 2013 neu ein Richtpreis von 7.00 Fr./kg“, hebt die ES hervor. Der Beschluss des Bundesrates hat gemäss ES erste Zeichen bezüglich des Marktpreises hinterlassen. "Der Richtpreis von 6.30.- pro kg Emmentaler AOC ab Rampe Käserei wird seit dem 1. Juni 2012 grossmehrheitlich umgesetzt, was einer Preiserhöhung von rund 80 Rp. entspricht", konkretisiert die Direktorin der Sortenorganisation Emmentaler, Franzika Borer, die im Communiqué erwähnten ersten Preiseffekte auf Anfrage von "schweizerbauer.ch".
Die ES will nun aber die „günstige Konstellation“ nutzen, um den „überfälligen“ Lagerabbau rasch zu vollziehen.