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Emmentaler: Trotz tiefen Lagern ziehen die Preise nicht an

Ob die Preise steigen müssten, darüber herrscht Uneinigkeit. Klar aber ist, die tiefen Preise bedrohen die gewerbliche Produktion.

Daniel Etter |

 

 

Ob die Preise steigen müssten, darüber herrscht Uneinigkeit. Klar aber ist, die tiefen Preise bedrohen die gewerbliche Produktion.

Beim Emmentaler gehe es aufwärts, die Preise zögen an, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Bei genauerem Betrachten kann zwar ein positiver Trend ausgemacht werden, Euphorie ist aber fehl am Platz. 

5 Rappen mehr als vor zwei Monaten

«Der Preis für Emmentaler steigt sehr, sehr langsam an», sagt Christoph Stadelmann, der Marketingverantwortliche von Emmentaler Switzerland (ES). Zwar seien die Rahmenbedingungen für höhere Preise besser als auch schon (tiefe Lager, gute Verkäufe). Aufgrund der Konkurrenz zwischen den einzelnen Handelsfirmen lasse sich jedoch nur eine langsame Preissteigerung realisieren.

«Aktuell werden im Durchschnitt rund Fr. 5.70 je Kilo Emmentaler Switzerland ab Käserei bezahlt, rund 5 Rappen mehr als noch vor zwei Monaten», so Stadelmann. Es gebe aber von Abnehmer zu Abnehmer grosse Differenzen.

Ruinöser Preiskampf in Italien

Die unterschiedlichen Preise zeugen von den verschiedenen Absatzkanälen der einzelnen Handelsfirmen. Kann der Emmentaler im Inlandmarkt nach wie vor zu akzeptablen Preisen abgesetzt werden, macht es der starke Franken dem Käseexport schwer. Insbesondere im Italienmarkt herrscht ein ruinöser Preiskampf. Momentan wird dort der Emmentaler Switzerland im Grosshandel für umgerechnet rund 15 Franken je Kilo angeboten. Preisgleich oder gar günstiger als etwa der industriell hergestellte Leerdammer.

«Preis müsste höher sein»

Der Marketingspezialist Stadelmann ist überzeugt, dass sich der Emmentaler deutlich teurer verkaufen liesse. Er weist auf die tiefen Lagerbestände, die guten Verkäufe und darauf hin, dass einige Händler jüngst zu wenig Emmentaler hatten und ein Warenaustausch stattgefunden habe. «Meiner Meinung nach müsste der Emmentaler die 6-Franken-Grenze schleunigst übersteigen», sagt Stadelmann.

Diese Ansicht teilt Fromarte-Direktor Jacques Gygax. «Die Lager sind tief und die Verkäufe gut. Der Emmentalerpreis ab Käserei müsste also deutlich ansteigen.» Da dies aber nicht der Fall sei, müsse die Branche  unbedingt über die Bücher. «Wir brauchen einen Paradigmenwechsel, eine Mengensteuerung und vor allem eine Angebotsbündelung.»

Gygax appelliert an alle Verantwortlichen, sich jetzt zu dem neu geplanten Modell zu bekennen, eine neue Zeit einzuläuten und dem Restgeldmodell den Todesstoss zu versetzen. «Kann sich jetzt die Branche nicht einigen, wird langfristig die Wertschöpfung ausbleiben, und die gewerbliche Emmentalerproduktion ist gefährdet», warnt er.

«Preis bildet Menge ab»

Dass der Emmentalerpreis nicht anzieht, scheint dem grössten Emmentalerhändler logisch. «Von Januar bis April waren unsere Verkaufsmengen zufriedenstellend, im Mai jedoch tiefer als erwartet. Die Preise sind ein Abbild der angebotenen Menge. Da Anfang Jahr laut ES grössere Mengen produziert wurden, ist mit einem anhaltend grossen Angebot zu rechnen. Grössere Angebote auf den Sommer hin waren leider noch nie positiv für die preisliche Entwicklung», schreibt Emmi auf Anfrage.

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