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Emmi-Chefin fordert neue Handelsabkommen

Emmi-Chefin Ricarda Demarmels hat angesichts der weltwirtschaftlichen Turbulenzen rund um die US-Zölle die Politik hierzulande zu einer Stärkung des Standorts Schweiz aufgerufen. Für Emmi wiegen die Wechselkurseffekte schwerer als die direkten US-Zölle.

«Als Schweizerin bin ich besorgt, weil der Standort Schweiz massiv an Wettbewerbsfähigkeit eingebüsst hat», sagte Demarmels im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. So müsse Emmi angesichts des starken Frankens und des schwächeren Dollars einen Wechselkurseinfluss von zehn Prozent hinnehmen. Auf Gewinnstufe fielen deswegen zweistellige Millionenbeträge weg. «Das wird sich auch im zweiten Halbjahr durchziehen.»

OECD-Mindeststeuer überdenken

«Die Schweizer Politik ist gefordert, dass man jetzt die Standortfaktoren und die Wettbewerbsfähigkeit stärkt», sagte Demarmels, «denn die Kosten, um aus der Schweiz heraus Geschäfte zu machen, sind massiv gestiegen.»

Die Emmi-Chefin regt an, die Schweiz sollte beispielsweise überdenken, ob die OECD-Mindeststeuer für Grossfirmen tatsächlich umgesetzt werden soll, nachdem selbst die USA ausgestiegen seien. Die Schweiz müsse zudem den administrativen Aufwand für Firmen reduzieren, die Kosten für Energie senken, bei den Klimazielen die «richtige Phasierung» finden und mittels Handelsabkommen neue Marktzugänge sichern.

Unternehmen in der Schweiz, die international tätig seien, würden schliesslich einen grossen Wertschöpfungsbeitrag für das Land leisten, sagte Demarmels. Diese machten zwar nur 4 Prozent aller Unternehmen im Land aus, würden aber 25 Prozent der Arbeitsplätze und über ein Drittel des Bruttoinlandsproduktes generieren, betonte die Emmi-CEO.

USA wichtiger Markt für Emmi

Was die direkten US-Zölle betrifft, so kam Emmi bisher mit einem blauen Auge davon. Emmi sei mit einem dezentralen, überwiegend lokal produzierenden Geschäftsmodell und einem gut diversifizierten Portfolio über zahlreiche internationale Märkte gut aufgestellt, sagte Demarmels.

Die USA zählen neben der Schweiz, Brasilien und Chile zu Emmis wichtigsten Märkten. In den USA produziert das Unternehmen 85 Prozent lokal. Emmi generiert in den USA rund 700 Millionen Franken Umsatz und beschäftigt 1200 Mitarbeitende.

Den Zoll im Frühling sowie den Zollhammer von August gab Emmi eins zu eins mit Preiserhöhungen an die Kunden weiter. Emmi exportiert primär Schweizer Käsespezialitäten wie etwa Gruyère in die USA. Absatzverluste könnten mit lokalen Produkten etwas aufgefangen werden. Die Region Amerika legte im vergangenen Halbjahr organisch um 8,3 Prozent zu.

-> Mehr zum Halbjahresergebnis: «Emmi: Sattes Wachstum, unklarer Zolleinfluss und starker Franken»

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