Die Emmi- Direktlieferanten haben letzte Woche unerfreuliche Post erhalten. Demnach sinkt der Emmi-Milchpreis ab 1. August um weitere 2 Rappen. Auch die Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) gehen 2 Rappen runter. BIG-M ist empört. Mit Umfrage.
«Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation und aufgrund des fehlenden Richtpreises, muss die Emmi den Milchpreis mit einem Rückbehalt von 2 Rappen pro Kilogramm an das Marktniveau angleichen», schreibt Emmi an ihre Produzenten. Der Rückbehalt werde auf der gesamten gelieferten konventionellen Milchmenge ab 1. August 2012 erhoben - ausgenommen die Bio-Milch.
Auch die ZMP, Hauptaktionäre von Emmi, haben im neusten Info-Mail eine Preissenkung von 60 auf 58 Rappen bei der A-Milch und von 54 auf 52 Rappen bei der B-Milch ab 1. August bekannt gegeben.
Emmi argumentiert unter anderem mit der Deckungslücke beim Schoggigesetz, wo die Branchenorganisation Milch (BOM) nur noch 90% der Rohstoffpreisdifferenz zum Ausland ausgleicht. Dann heisst es aber auch, dass die Wettbewerbsintensität auch im wertschöpfungsstarken A-Segment anhaltend sehr hoch sei, was mit der hohen Milchmenge im Inland als auch mit dem stetigen Importdruck zusammen hänge.
Hier setzt die Kritik der Basis-Organisation BIG-M ein. «Unter dem Strich bedeutet diese Preissenkung bei der A- Milch nichts anderes als das Eingeständnis, dass die Segmentierung nicht funktioniert», heisst es im neuesten BIG-M-Newsletter. Im A- Segment wäre ja diejenige Milch, die im geschützten Schweizer Markt abgesetzt wird. Hier wäre eine Preissenkung gar nicht nötig, argumentiert BIG-M. «Die Folgen für das Versagen des Segmentierungsmodells tragen aber allein die Bäuerinnen und Bauern, darum wird das Modell nicht in Frage gestellt. Die für das Scheitern Verantwortlichen kommen einmal mehr ungeschoren davon», heisst es weiter.