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Emmi und Obstverband suchen Lösung im Apfelzwist

Die Absicht von Emmi, gefrorene, geraspelte Äpfel künftig zu einem Vorzugszoll von 10 Rappen zu importieren, sorgte für Wirbel. Emmi und der Obstverband setzten sich an einen Tisch und suchen nach Lösungen. Nun muss ein Hersteller gefunden werden.

Reto Blunier |

 

 

Die Absicht von Emmi, gefrorene, geraspelte Äpfel künftig zu einem Vorzugszoll von 10 Rappen zu importieren, sorgte für Wirbel. Emmi und der Obstverband setzten sich an einen Tisch und suchen nach Lösungen. Nun muss ein Hersteller gefunden werden.

Das Ansinnen von Emmi, geraspelte, gefrorene Äpfel fast zollfrei aus dem Ausland zu beschaffen, rief bei den Obstbauern und deren Verband Kopfschütteln aus. Nach der Grossernte des vergangenen Jahres ist die Reaktion der Obstproduzenten verständlich.

1,5 Rappen pro Becher

Die 1000 Tonnen gefrorene Früchte, die jährlich zum Vorzugszoll von 10 Rappen pro 100 Kilo eingeführt werden können, genügten aber für die Nachfrage nach dem Birchermüesli nicht, sagte eine Emmi- Sprecherin vergangenen November. Die 1000 Tonnen seien jeweils im Februar bereits ausgeschöpft. Zudem habe man nicht genügend Kapazitäten, um Anfang Jahr Grossmengen einzulagern, zitiert die „Bauern-Zeitung“ am 18. November 2011 den Luzerner Milchverarbeiter. Aus diesem Grund stellte Emmi für den Import von 450 Tonnen geraspelter und gefrorener Äpfel ein Gesuch mit einem Vorzugszolltarif an die Oberzolldirektion. Die 10 Rappen entsprechen noch lediglich einem Gewichtszoll, Emmi will je nach Erntesaison aus beliebigen Ländern das Halbfabrikat einführen.

Wichtiger für Emmi sind aber die Kostenersparnisse durch den Import der Äpfel. Ohne Vorzugstarif muss pro 100 Kilo Äpfel ein Zoll von neun Franken entrichtet werden. Diese verursacht pro Becher Kosten von 1,5 Rappen. Insbesondere beim Export von Birchermüesli sei man harter Konkurrenz ausgesetzt.

„In Deutschland kostet bereits heute eine Doppelpackung Emmi-Birchermüesli in etwa 1.90 Euro und somit rund 50 Cent mehr als ein vergleichbares, einheimisches Produkt“, sagt die Leiterin Konzernkommunikation, Esther Gerster, gegenüber schweizerbauer.ch. Der Bedarf an Äpfel liege bei ungefähr 500 Tonnen pro Jahr. Der grössere Teil der Birchermüesli gehe in den Export, fährt sie fort.

Liefersicherheit garantieren

Um Hindernisse abzubauen und gemeinsame Lösungen zu finden, trafen sich Vertreter von Emmi und dem Obstverband zu Gesprächen. Und diese seien konstruktiv verlaufen, schreiben die beiden Obengenannten in einer gemeinsamen Medienmitteilung. „Ziel sei es, Voraussetzungen zu schaffen, dass Emmi künftig die Äpfel für das Birchermüesli in der Schweiz beschaffen kann“,  heisst es weiter. Für Emmi zählen zu den Voraussetzungen der Preis, die Produktbeschaffenheit und die Liefersicherheit für Emmi, wie Gerster gegenüber schweizerbauer.ch sagt.

Die Beschaffenheit der geraspelten Äpfel müsse einheitlich sein und die erforderliche Menge durch einige wenige Zulieferer sichergestellt werden. Auch die Konsumqualität muss den Bedingungen von Emmi entsprechen, zudem habe Emmi strikte Auflagen in Sachen Hygiene. Man werde sich nun weiterhin regelmässig austauschen, um den Obstproduzenten die Möglichkeit zu geben, Emmi bei der Vermarktung der Swissness zu unterstützen. Gerster erwähnt auch, dass man sei sich der Problematik der Grossernte an Äpfeln zu wenig bewusst gewesen sei.

Schweizer "Raspel-Unternehmen" finden

Für Bruno Pezzatti, Direktor des Obstverbandes, ist es selbstverständlich, dass die 500 Tonne gefrorene, geraspelten Äpfel in den Emmi-Müesli mit dem Schweizer Kreuz auf der Verpackung in Zukunft aus der Schweiz stammen sollen. Eine Zollvergünstigung für importierte Ware sei nicht nötig, da die Menge durch einheimische Ware gedeckt werden könne. Der nächste Schritt sei nun die Sorten- und Preisfindung. Gleichzeitig muss aber ein Schweizerisches Unternehmen gefunden werden, welches die geraspelten Äpfel in der erforderlichen Qualität produziert sowie in der Preisgestaltung beide Seiten zufrieden stellen kann. „Dies wird momentan abgeklärt“, erklärt Pezzatti.

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