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Emmi: Heimmarkt bleibt hartes Pflaster

 

Emmi ist im vergangenen Geschäftsjahr 2020 von der Corona-Pandemie kaum gebremst worden. Der Konzernumsatz stieg im Berichtsjahr um 6,1 Prozent auf 3,71 Milliarden Franken.

 

Organisch, also währungs- und akquisitionsbereinigt, entspricht dies einem Plus von 1,9 Prozent. Akquisitionen beeinflussten den Umsatz mit 8,7 Prozent positiv, der Währungseffekt von -4,5 Prozent schmälerte dagegen den Umsatz. Die Innerschweizer Milchverarbeiterin hat mit ihren Umsatzzahlen klar über den Erwartungen von Analysten abgeschlossen.

 

Während im ersten Halbjahr vor allem das Schweizer Geschäft zum Wachstum beigetragen habe, hätten in der zweiten Jahreshälfte die Auslandmärkte eine positive Entwicklung verzeichnet, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Auch die Markenkonzepte Emmi Caffè Latte und Kaltbach hätten in der Krise zugelegt. In der Schweiz habe hingegen der Anstieg importierter Milchprodukte einen negativen Effekt gehabt.

 

Schweizer Milchprodukte verlieren Marktanteile

 

In der Schweiz, die mit 1,69 Milliarden Franken gut 45 Prozent (2019: 47,9%) zum Gesamtumsatz beiträgt, resultierte mit +0,7 Prozent ein im Rahmen der eigenen Erwartungen (1-2%) liegendes organisches Wachstum. Der trotz des erfreulichen Halbjahresergebnisses 2020 vorsichtig optimistisch formulierte Ausblick auf das zweite Halbjahr habe sich aufgrund der teilweise stark negativen Auswirkungen der Massnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus als realistisch erwiesen, schreibt Emmi dazu.

 

Die Division Schweiz hat gemäss Emmi trotz hohem Importdruck und Gastronomie-Lockdown ein gutes organisches Wachstum erzielt.
Emmi

 

Nach einem soliden Sommergeschäft kam der Umsatz beim Gastronomie- und Ausser-Haus-Konsum aber auch bei ausgewählten Industriekunden teilweise massiv unter Druck, schreibt Emmi. Zu schaffen macht dem grössten Schweizer Milchverarbeiter auch die ausländische Konkurrenz. «Schweizer Milchprodukte haben 2020 Marktanteile verloren», hält das Unternehmen fest.

 

Käsegeschäft entwickelt sich gut

 

Das grösste Segment Molkereiprodukte (Milch, Rahm, Butter) verzeichnete einen leichten organischen Umsatzrückgang von 0.1 % auf 683 Mio. Fr. Im ersten Halbjahr wurde als Folge Corona-bedingter Rekordumsätze im Detailhandel und dank eines positiven Milchpreiseffekts hier ein deutliches Plus erzielt. Im zweiten Halbjahr normalisierte sich die Nachfrage im Detailhandel, zudem schlugen sich die Corona-Massnahmen auf den Food-Service-Bereich und das Geschäft mit Industriekunden durch.

 

Gut entwickelt hat sich das Segment Käse. Hier wurde ein organisches Wachstum von 2.4 % auf 434 Mio. Fr. dank Mehrumsätzen mit Le Gruyère AOP, der Marke Kaltbach, Luzerner Rahmkäse, Scharfer Maxx oder Le Petit Chevrier erzielt. Hemmend wirkten die deutlich gestiegenen Käseimporte. Erneut als Treiber für das Segment Frischprodukte zeigten sich Emmi Caffè Latte und Emmi Energy Milk. Auch die Umsätze mit Jogurts und Glace zum Wachstum beitragen.

 

Die Convenience-Konzepte wurden wegen den Corona-Massnahmen gebremst. Das Segment legte um 2% auf 341 Mio. Fr. zu. Die positive Entwicklung beim Frischkäse (organisch: 5.6 % auf 106 Mio. Fr.) war primär auf die grosse Beliebtheit von Mozzarella in der heimischen Küche zurückzuführen.

 

Schweizer Käse war im Ausland gefragt.
SCM

 

Americas: Mehr Käse aus der Schweiz

 

Das organische Wachstum der zweitgrössten Division Americas , welche die Märkte USA, Kanada, Mexiko, Chile, Tunesien, Spanien (ohne Lácteos Caprinos), Frankreich und Brasilien umfasst, lag bei 1,6 Prozent. Gewachsen ist die Division vor allem durch Übernahmen. Insgesamt resultierte ein Umsatz von 1,28 Mrd. Fr. Der Anteil von Americas am Konzernumsatz betrug 34.6 % (2019: 31.9 %).

 

Wegen Corona-bedingte Einschränkungen kam es beim Segment Käse, mit 527 Mio. Fr. das grösste, zu einem organischen Umsatzrückgang von 0.9 %. «Dass Käseexporte aus der Schweiz in die USA in diesem Umfeld zulegen konnten, ist äusserst erfreulich», hält Emmi fest.

 

Die Division Americas umfasst die Emmi Gruppengesellschaften in den USA, Spanien (ohne Lácteos Caprinos), Chile, Brasilien, Tunesien, Frankreich, Mexiko und Kanada.
Emmi

 

Chile und Tunesien waren Corona-bedingt hauptverantwortlich für die einerseits deutlich höhere Nachfrage nach Basisprodukten mit positiven Auswirkungen auf das Segment Molkereiprodukte (organisch: 12.3 %) und andererseits Einbussen im Segment Frischprodukte (organisch: -2.7 %). Im Segment Frischkäse (organisch: 2.7 %) konnte das Wachstum in Brasilien und bei Redwood Hill in Kalifornien die wiederum Corona-bedingten Einbussen beim Handelsgeschäft von Mexideli ausgleichen.

 

Europa: Schweizer Käse kommt an

 

Die Division Europa erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 630.7 Mio. Fr. , das sind 6,4% mehr als im Vorjahr.  Die Division mit den Märkten Italien, Deutschland, Österreich, Belgien, Niederlande, Grossbritannien und Lácteos Caprinos in Spanien erreicht damit einen Anteil am Konzernumsatz von 17% (2019: 17%).

 

Im umsatzmässig grössten Segment Frischprodukte waren Emmi Caffè Latte in Grossbritannien, Österreich und Deutschland, italienische Dessertspezialitäten und Onken-Jogurts die wichtigsten Wachstumstreiber. Deutlich höhere Umsätze mit Schweizer Käse in den Niederlanden, Deutschland und Grossbritannien führten zum starken organischen Wachstum im Segment Käse (organisch: 9.0 %). Bei den Molkereiprodukten konnte Emmi nach eigenen Angaben dank einer höheren Nachfrage nach Bio-Produkten der Gläsernen Molkerei in Deutschland deutlich wachsen.

 

Die Division Europa umfasst die Emmi Gruppengesellschaften in Deutschland, Italien, den Niederlanden, Grossbritannien, Österreich, Belgien sowie Lácteos Caprinos in Spanien (Verkauf am 18. Dezember 2020).
Emmi

 

Global Trade verliert

 

Die Division Global Trade beinhaltet primär Direktverkäufe aus der Schweiz an Kunden in Ländern, in denen Emmi keine eigenen Gesellschaften hat. Dazu gehören die asiatischen und osteuropäischen Märkte, die meisten südamerikanischen Länder und die Arabische Halbinsel.

 

Der Umsatz der Division Global Trade belief sich auf 107.4 Mio. Fr., 1,9% weniger als 2019. Der Rückgang erklärt Emmi als eine Folge der Corona-bedingten tiefen Hotel- und Flugauslastungen. Der Anteil der Division Global Trade am Konzernumsatz betrug 2.9 % (2019: 3.2 %).

 

Gewinnerwartung bestätigt

 

Gewinnzahlen und ein Ausblick auf 2021 werden erst am 2. März bekannt gegeben. Emmi bestätigte aber die August abgegebene Gewinnprognose 2020 (EBIT 255-265 Mio Fr. am unteren Ende der Bandbreite, Reingewinn-Marge 4,8-5,3%).

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